Am 1. Juni startet Spanien seine jährliche Sommeraktion gegen Waldbrände. Ziel ist es, Naturbrände zu verhindern und schnell zu bekämpfen. Der Start fällt mit einem erwarteten Temperaturanstieg in weiten Teilen des Landes zusammen.
Für diese Kampagne setzt Spanien verschiedene Mittel ein, darunter die Brigadas de Refuerzo en Incendios Forestales (BRIF), eine Flotte von Löschflugzeugen, und den militärischen Notdienst UME. Auch die nationale Polizei, die Guardia Civil und die Verkehrspolizei DGT werden eingesetzt. Diese Kräfte unterstützen die eigenen Feuerwehren der autonomen Regionen.
Im Jahr 2024 wurden insgesamt 47.711 Hektar Naturfläche von Bränden zerstört. Das ist weniger als die Hälfte des Durchschnittswerts der letzten zehn Jahre und der zweitniedrigste Wert seit 1971. Es gab 6.134 Vorfälle, die niedrigste Zahl seit 1983. Sechzehn der Brände waren groß und machten 35 Prozent der verbrannten Fläche aus. Extremadura war am stärksten betroffen, gefolgt von Andalusien und Kastilien-La Mancha.
Dennoch gab es 2024 auch tragische Momente. Fünf Menschen kamen bei Waldbränden ums Leben, darunter ein Feuerwehrmann. Außerdem wurden 48 Menschen verletzt, darunter 18 aus den Löschmannschaften. Mehr als 6.600 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, darunter 1.500 Einwohner von Ontinyent in der Region Valencia.
Ein neues Problem sind die sogenannten „Schnittstellenbrände“, bei denen die Flammen von der Natur auf städtische Gebiete übergreifen. Im Jahr 2024 gab es neun solcher Brände mit Schäden an der städtischen Infrastruktur.
Laut einem Sprecher des spanischen Wetterdienstes Aemet wird der Sommer voraussichtlich wärmer als normal ausfallen. Durch den Regen im Frühjahr ist die Vegetation stark gewachsen, was bei Austrocknung die Brandgefahr erhöht. Die Regierung hofft, mit diesem frühzeitigen und umfassenden Ansatz besser auf eine möglicherweise schwere Brandsaison vorbereitet zu sein.
Quelle: Agenturen