Vor zehn Jahren wurde die Muttermilchbank in Madrid gegründet. Viele Menschen wissen, dass man Blut spenden kann und dass es im medizinischen Bereich dringend benötigt wird. Nur wenige wissen jedoch, dass auch Muttermilch sehr willkommen ist und viele Babys rettet. Trotz ihres großen Erfolgs hofft die „Muttermilchbank“ (banco de leche materna) nach 10 Jahren auf noch mehr Bekanntheit.
6.550 Babys: So viele Neugeborene konnten auf die Muttermilchbank zählen, die vor zehn Jahren in Madrid ihre Pforten öffnete. Insgesamt erhielten sie dort nicht weniger als 19.500 Liter Milch von Frauen. Eine der ersten glücklichen Empfängerinnen war Valeria, ein Mädchen, das heute 10 Jahre alt ist. Mutter Montserrat Ludeña erzählte: „Valeria erblickte nach nur 24 Wochen das Licht der Welt und wog kaum 550 Gramm. Irgendwann brauchte sie mehr Muttermilch, als ich produzierte. Die Bank hat mich dann vor einer Notlage bewahrt.“
Die Muttermilchbank befindet sich in der Geburtsabteilung des öffentlichen Krankenhauses 12 de octubre. Jeden Tag wird dort Frühgeborenen (ab der 39. Woche) oder kranken Babys geholfen.
María José Selles brachte ihr Frühchen Álex zur Welt und verstand sofort, wie wichtig Muttermilch sein würde. „Sie ist nicht nur ein Nahrungsmittel“, erklärt sie. „Muttermilch ist ein Impfstoff, eine Medizin für das Verdauungssystem, die Atemwege und den ganzen Körper eines Neugeborenen“.
Die meiste Milch stammt von Müttern, deren Kind nur wenige Probleme beim Stillen hat, deren Kind auch als Frühgeburt geboren wurde oder von Frauen, deren Baby gestorben ist und die noch eine Weile Milch geben, um die Trauer zu überstehen. In der Bank versichert man, dass im Grunde jede Mutter in Frage kommt.
Das Krankenhaus holt die Milch zu Hause ab und ist für jede Spende dankbar. Nach 10 Jahren ist man mit den Ergebnissen zufrieden, auch wenn man hofft, dass eines Tages so viele Menschen über die Bedeutung der Muttermilch Bescheid wissen, wie es bei der Blutspende bereits der Fall ist.
Quelle: Agenturen





