10 Jahre Haft im Fall Carlo Heuvelman gefordert

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Der Niederländer Sanil B., der Hauptverdächtige bei den schweren Gewalttaten auf Mallorca, muss für zehn Jahre hinter Gittern verschwinden. Das fordert die Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer. Die Justiz verdächtigt ihn nach wie vor, der einzige Beteiligte am Totschlag von Carlo Heuvelman zu sein, es gibt keine ausreichenden Beweise dafür, dass ein zweiter Verdächtiger an seinem Tod beteiligt war.

Die Strafforderung gegen Sanil B. ist höher als seine bisherige Strafe von sieben Jahren Gefängnis, entspricht aber wiederum der bisherigen Forderung der Staatsanwaltschaft. Sanil B. soll Carlo Heuvelman in der Nacht vom 13. auf den 14. Juli 2021 so heftig getreten und geschlagen haben, dass er bewusstlos wurde und vier Tage später im Krankenhaus starb.

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Der Generalstaatsanwalt sieht den Totschlag an Carlo durch B. auf der Grundlage einer beachtlichen Reihe von Zeugenaussagen und einer gefundenen DNA-Spur als erwiesen an.

Auffallend ist die Tatsache, dass die Staatsanwaltschaft nur Sanil B. für den Tod von Carlo verantwortlich macht. Bisher war man immer davon ausgegangen, dass es durchaus einen zweiten Verdächtigen gibt, dass aber die Beweise nicht ausreichen, um einen Namen damit zu verbinden.

Auch die Hilversumer Hein B. und Mees T. galten immer als mögliche Beteiligte an Carlos Totschlag, sollen nun aber laut Staatsanwaltschaft aus Mangel an Beweisen freigesprochen werden. Dies führt auch zu niedrigeren Strafanträgen für die beiden.

Mees T. wird von der Staatsanwaltschaft weiterhin der versuchten schweren Körperverletzung, des versuchten Totschlags und der öffentlichen Gewalt verdächtigt. Er hat dafür eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren erhalten.

Hein B. wird weiterhin des versuchten Totschlags verdächtigt, weil er einem Freund von Carlo Gewalt angetan hat. Der junge Hilversummer hörte deshalb eine Haftstrafe von eineinhalb Jahren gegen ihn.

Für die Verdächtigen Kaan B. und Daan van S. wurden ebenfalls eineinhalb Jahre Gefängnis gefordert. Die beiden stehen im Verdacht, bei einer früheren Schlägerei am selben Abend einen versuchten Totschlag begangen zu haben.

Die beiden anderen Verdächtigen, Stan F. und Lukas O., wurden zu gemeinnütziger Arbeit und Bewährungsstrafen von 180 bzw. 240 Stunden sowie zu Bewährungsstrafen von drei und sechs Monaten verurteilt.

Die Urteile in diesem Fall werden im Frühjahr erwartet. Wenn das Berufungsgericht die Urteile annimmt, muss keiner der Verdächtigen eine weitere Haftstrafe antreten, mit Ausnahme von Sanil B. Die Strafen werden teilweise zur Bewährung ausgesetzt: Der unbedingte Teil wurde bereits in Untersuchungshaft verbüßt.

Quelle: Agenturen