Bei der Ankunft einer Fähre aus Barcelona wurden im Hafen von Palma de Mallorca 27 tote Jagdhunde gefunden. Die Tiere befanden sich in einem geschlossenen Lieferwagen im Laderaum des Schiffes. Neun weitere Hunde lebten noch, sind jedoch in sehr schlechtem Zustand. Die Umweltabteilung der Guardia Civil untersucht den Vorfall.
Die Tiere gehörten zu einer Gruppe von Jagdhunden mallorquinischer Jäger, wie Quellen aus dem Umfeld der Ermittlungen der Zeitung Diario de Mallorca mitteilten. Sie kamen aus Litauen zurück, wo sie die Hunde während der Saison weiter ausgebildet hatten.
Die meisten Jäger kehrten mit dem Flugzeug zurück, aber die beiden Besitzer reisten mit ihren Tieren in einem Lieferwagen über Barcelona zurück nach Mallorca.
Während der Schiffsreise waren die Hunde in diesem Lieferwagen eingesperrt. Dieser stand wiederum im abgeschlossenen Laderaum des Schiffes. Als die Besitzer die Hintertür des Lieferwagens öffneten, fanden sie die toten und benommenen Tiere vor.
Das Seprona-Team der Guardia Civil, das auf Naturschutz und Tierschutz spezialisiert ist, hat sofort eine Untersuchung eingeleitet. Sowohl die Besitzer als auch die Transportunternehmen werden befragt, und auch das Fahrzeug wird einer gründlichen Inspektion unterzogen. Darüber hinaus werden Autopsien an den toten Hunden durchgeführt, um die genaue Todesursache festzustellen.
Eine erste Vermutung ist, dass das Belüftungssystem des Lieferwagens während der Überfahrt nicht eingeschaltet war. Dadurch hätten die Tiere stundenlang in einem geschlossenen Raum ohne frische Luft und bei steigenden Temperaturen ausharren müssen. Die Untersuchung soll klären, ob dies auch die tatsächliche Todesursache ist. Vorläufig halten die Ermittler noch alle Optionen offen.
Bemerkenswert ist, dass der Transport dieser Jagdhunde in einem geschlossenen Fahrzeug nach der aktuellen spanischen Gesetzgebung legal ist. Für Haustiere gelten viel strengere Vorschriften zum Tierschutz während des Seetransports, aber Jagdhunde fallen nicht darunter. Rechtlich gesehen dürfen sie unter viel weniger schützenden Bedingungen transportiert werden.
Unter Tierschutzorganisationen herrscht große Empörung über das Drama. Sie wollen, dass die Vorschriften überarbeitet werden und Jagdhunde rechtlich genauso behandelt werden wie Haustiere. Sie argumentieren, dass alle Tiere unabhängig von ihrem Verwendungszweck ein Recht auf Schutz haben.
Spanien hat keinen guten Ruf, wenn es um die Behandlung von Jagdhunden geht. Jedes Jahr am Ende der Jagdsaison flammt die Diskussion darüber erneut auf. Das ist der Zeitpunkt, an dem überall in Spanien Jagdhunde ausgesetzt werden und oft ein tragisches Ende finden. Schätzungen zufolge werden jährlich etwa 50.000 Tiere ausgesetzt oder getötet.
Quelle: Agenturen





