Jedes Jahr am 28. Mai hält die Welt inne, um den Hunden ohne Rasse, den Mischlingen, zu gedenken. Auch in Spanien begeht man diesen Tag, um auf die „perros sin raza“ aufmerksam zu machen, denn fast 70 % der Hunde in den Tierheimen und Auffangstationen sind keine reinrassigen Tiere, sondern Mischlinge.
Der „Día mundial del perro sin raza“ ist für die Tierheime besonders wichtig, weil sieben von zehn (70 %) der 170.000 Hunde, die im Jahr 2023 aufgenommen werden, Mischlinge oder „Mestizen“ sind, während ein kleinerer Teil (30 %) reinrassige Hunde oder „de raza“ sind, so die Zahlen der Fundacion Affinity. In Deutschland werden Mischlingshunde manchmal auch als Mülltonnenhunde bezeichnet, aber das ist ein sehr negativer Begriff, der darauf zurückzuführen ist, dass die Mehrheit der auf der Straße lebenden Hunde Mischlinge sind.
Was viele Menschen jedoch nicht wissen, ist, dass ein Mischlingshund oder Müllhund trotz der negativ klingenden Bezeichnung in der Regel einen besseren Gesundheitszustand hat als ein reinrassiger Hund. Das liegt daran, dass Mischlinge im Gegensatz zu reinrassigen Hunden weniger an Erbkrankheiten leiden.
Da reinrassige Hunde nur mit Rassekollegen gekreuzt werden, nimmt die genetische Variation ab. Dies führt häufig zu gesundheitlichen Problemen und äußeren Missbildungen, die an die nächste Generation weitergegeben und verstärkt werden.
Da Mischlingshunde nicht einseitig „durchgezüchtet“ werden, gibt es eine größere genetische Variation und ein geringeres Risiko von Krankheiten. Aufgrund dieser größeren genetischen Variation und damit besseren Gesundheit des Mischlingshundes wird er als Mittel gegen Inzucht bei reinrassigen Hunden eingesetzt. Bei vielen Mischlingshunden ist es schwierig zu sagen, von welcher Rasse oder welchen Rassen ihre Vorfahren abstammen. Oft sind beide Elternteile eines Mischlingshundes selbst Mischlinge, so dass der Hund Merkmale mehrerer Rassen aufweist.
Die gute Nachricht ist, dass mehr als 51 % aller Hunde, darunter auch Mischlinge, die in Spanien in Tierheimen aufgenommen wurden, eine neue Familie gefunden haben. Mischlingshunde integrieren sich dann in neun von zehn Fällen problemlos in ihre neuen Familien, das Gleiche gilt natürlich auch für reinrassige Hunde.
Quelle: Agenturen