40 Jahre Spanien in der EU

Vorlesen lassen? ↑↑⇑⇑↑↑ | Lesedauer des Artikels: ca. 3 Minuten -

Am 1. Januar 1986 trat Spanien offiziell der damaligen Europäischen Gemeinschaft bei. Damit endete die jahrzehntelange Isolation unter der Diktatur Francos und begann eine Phase der Modernisierung und des Wirtschaftswachstums. Spanien hat sich in den letzten 40 Jahren nicht nur stark verändert, sondern auch einen Beitrag zu Europa als Ganzes geleistet.

Spanien hatte fünf Mal den Vorsitz im Rat der Europäischen Union inne. Das erste Mal war 1989 und das letzte Mal in der zweiten Hälfte des Jahres 2023. Dies unterstreicht die aktive Rolle, die Spanien innerhalb der europäischen Entscheidungsfindung und der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten spielt.

Seit seinem Beitritt hat Spanien neun EU-Kommissare gestellt. Nach der großen EU-Erweiterung im Jahr 2004 wurde diese Zahl pro Land begrenzt, aber Spanien blieb ein fester und einflussreicher Akteur innerhalb der europäischen Institutionen.

Lesetipp:  Jon Bon Jovi Person des Jahres 2024
ambiAIR-ONE | Eine gesunde, schadstofffreie Raumluft mit einem hohen Anteil an negativen Sauerstoffionen

Im Europäischen Parlament verfügt Spanien derzeit über 61 Sitze. Diese Zahl hat sich im Laufe der Jahre durch EU-Erweiterungen und den Austritt des Vereinigten Königreichs verändert, aber Spanien bleibt einer der größeren Mitgliedstaaten im Parlament.

Drei Spanierinnen und Spanier waren Präsidentinnen und Präsidenten des Europäischen Parlaments. Damit hat Spanien sichtbar zur europäischen Führung und zu wichtigen Entscheidungen beigetragen, die den Kurs der EU mitbestimmt haben.

Finanziell gesehen ist Spanien eines der Länder, die am meisten von europäischen Fonds profitiert haben. Seit 1986 hat das Land mehr als 150 Milliarden Euro aus Kohäsionsfonds erhalten. Dieses Geld wurde unter anderem in Infrastruktur, Hochgeschwindigkeitszüge, Straßen und digitale Netzwerke investiert.

Darüber hinaus erhielt Spanien mehr als 35 Milliarden Euro aus dem Europäischen Sozialfonds. Diese Mittel wurden für Beschäftigungsmaßnahmen, Ausbildung und soziale Projekte eingesetzt, insbesondere in Regionen mit höherer Arbeitslosigkeit.

Die spanische Wirtschaft wuchs nach dem Beitritt stark. Das Bruttoinlandsprodukt hat sich seit 1986 mehr als verdoppelt, auch dank des Zugangs zum Binnenmarkt und später der Einführung des Euro.
Auch die Beschäftigung nahm deutlich zu. Die Zahl der Arbeitsplätze stieg von etwa 10,8 Millionen im Jahr 1986 auf über 21 Millionen im Jahr 2024. Die europäische Integration spielte dabei eine wichtige Rolle.

Der Export spanischer Produkte verzeichnete ein enormes Wachstum. 1986 belief er sich auf 12,6 Milliarden Euro, während er 2024 auf 141,5 Milliarden Euro anstieg. Spanien wurde so zu einem immer stärkeren Teil des europäischen und globalen Handels.

Schließlich profitierten auch junge Menschen von der EU-Mitgliedschaft. Mehr als 200.000 spanische Studenten nahmen am Erasmus-Programm teil und sammelten Studien- und Lebenserfahrung in anderen europäischen Ländern.

Quelle: Agenturen