Van Luijn starb im Sommer 2018 im Alter von 34 Jahren, nachdem er nachts auf der Straße in einem abgelegenen Viertel von mehreren Männern ausgeraubt wurde. Die spanische Staatsanwaltschaft konnte bisher nur einen der Verdächtigen identifizieren und fordert gegen ihn acht Jahre Haft wegen fahrlässiger Tötung und Raub mit Gewalt, berichtete die Zeitung Diario de Mallorca am Freitag (02.06.2023).
Van Luijns Vater, mit dem er in jenem Sommer im Urlaub war, fordert als Privatankläger – nach spanischem Recht können neben dem Staatsanwalt auch andere Personen als Ankläger auftreten – 27 Jahre Haft wegen Mordes. Er beschuldigt außerdem eine zweite Person der Mittäterschaft, gegen die er fast sechs Jahre Haft fordert.
Van Luijn kam in der Nacht des 13. Juli mit zwei anderen Männern in einem Taxi im Slum von Son Banya vor den Toren von Palma de Mallorca an. Dort wurde er von einer Gruppe von Jungen, darunter der Angeklagte Adrián H. E., überfallen, die ihm 800 Euro raubten. Durch die Schläge, die Van Luijn im Gesicht erhielt, wurde er bewusstlos. Die beiden Begleiter von Adrián H. F. flüchteten in Panik mit dem Taxi, während der Angeklagte den schwer verletzten Niederländer in einem Auto in ein Krankenhaus brachte.
Der Mann, der ihn dabei begleitete, wird von Van Luijns Familie wegen Mittäterschaft verklagt, und weil das abrupte Fahren den Zustand des Filmemachers verschlechtert haben soll, wie die Zeitung Diario de Mallorca berichtet. Im Krankenhaus konnten die Ärzte das Leben von Van Luijn nicht mehr retten: Er hatte eine Hirnblutung.
Die Staatsanwaltschaft belässt es bei der Anklage „fahrlässige Tötung“, weil die Schläge allein laut gerichtsmedizinischem Gutachten nicht ausgereicht hätten, um den Tod zu verursachen. Van Luijn hätte bereits ein Problem mit einem geweiteten Blutgefäß, einem Aneurysma, gehabt. Van Luijns Vater bestreitet dies laut der spanischen Zeitung und sagt, es gebe keine medizinischen Beweise dafür. Ein genauer Termin für den Beginn des Prozesses wurde noch nicht bekannt gegeben. Die beiden Angeklagten befinden sich derzeit wegen anderer Fälle in Untersuchungshaft.
Quelle: Agenturen





