80% aller Wohnungen mit erheblichen Mängeln

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Der Wohnungsbestand in Spanien ist sehr veraltet. Das Durchschnittsalter der bestehenden Häuser liegt bei 43,5 Jahren. Das bedeutet, dass Millionen von Wohnungen in Bezug auf Zugänglichkeit, Komfort und Energieeffizienz erhebliche Mängel aufweisen. Tatsächlich sind 90 % der Wohnungen älter als 18 Jahre, und diese Zahl steigt jedes Jahr, da es an Neubauten mangelt. Dies wirkt sich unmittelbar auf den Verkauf und die Vermietung dieser veralteten Häuser ab dem Jahr 2030 aus.

Den Daten zufolge erfüllen 83 % der Häuser in Spanien nicht die von Europa festgelegten Mindestanforderungen an die Energieeffizienz, damit ein Haus ab 2030 verkauft oder vermietet werden kann. Eine europäische Richtlinie schreibt vor, dass Häuser in diesem Jahr mindestens das Energielabel E haben müssen, um vermietet oder verkauft werden zu können. Drei Jahre später wird das Label D verlangt. Derzeit haben 80 % der Häuser das Label F oder G.

Das bedeutet, dass in den kommenden Jahren Hunderttausende von Häusern renoviert und saniert werden müssen, um die Energieeffizienz zu verbessern. Andernfalls können sie nicht vermietet oder verkauft werden. Die Renovierung ist notwendig, aber nicht nur, um die europäischen Vorschriften zu erfüllen.

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Die jüngste Erhebung der Lebensbedingungen durch das spanische Statistikamt (INE) zeigt nämlich, dass einer von fünf Haushalten die Temperatur nicht halten kann. Dies ist der höchste Prozentsatz seit 2004. In nur vier Jahren ist die Zahl der Haushalte ohne angemessene Heizung von 7,6 % im Jahr 2019 auf 20,7 % im Jahr 2023 angestiegen.

Der gesamte Wohnungsbestand übersteigt 26,8 Millionen Wohnungen. Spanien hat sich gegenüber Europa verpflichtet, bis 2050 mehr als sieben Millionen Wohnungen zu renovieren, in vier Jahren 200.000 Wohnungen pro Jahr zu renovieren und bis 2030 ein Tempo von 300.000 renovierten Wohnungen pro Jahr zu erreichen. Das sind fast unmögliche Zahlen bei dem derzeitigen Tempo.

In den nächsten zehn Jahren werden 8 Millionen Häuser ein Alter zwischen 65 und 90 Jahren erreichen. Dabei handelt es sich um Häuser, die zwischen 1940 und 1970 gebaut wurden, vor allem in der Zeit der hispanischen Entwicklung. Und Gebäude altern genau wie der menschliche Körper: Metall, Beton usw. bleiben mit dem Alter nicht unverändert.

Wie bereits erwähnt, schreibt eine europäische Richtlinie vor, dass Häuser ab 2030 mindestens das Energielabel E (Null-Emissions-Gebäude) haben müssen, wenn sie vermietet oder verkauft werden sollen. Drei Jahre später (2033) wird das Energielabel D erforderlich sein. Derzeit erfüllen 80 % der spanischen Häuser diese Anforderungen nicht.

Diese Richtlinie hat erhebliche Auswirkungen. Hunderttausende von Hausbesitzern werden ihre Häuser renovieren und umgestalten müssen, um die Energieeffizienz zu verbessern. Andernfalls werden sie ihre Häuser ab 2030 nicht mehr vermieten oder verkaufen können.

Die Erfüllung der europäischen Anforderungen stellt jedoch eine große Herausforderung dar. Zunächst einmal geht die Renovierung derzeit viel zu langsam voran. Die Zielvorgaben für Renovierungsgenehmigungen werden bei weitem nicht erreicht. Zweitens verzögert sich die Zuteilung der europäischen Fördermittel für die Renovierung aufgrund von Problemen mit den spanischen Regionalbehörden erheblich. Zehntausende von Renovierungsprojekten warten auf die Genehmigung von Zuschüssen aus dem Europäischen Rehabilitationsfonds.

Dennoch sind Renovierungen dringend notwendig, betonen Experten. Nicht nur wegen der europäischen Vorschriften, sondern auch, weil Spaniens Wohnungsbestand schnell altert. In den kommenden Jahren werden Millionen von Häusern aus der Zeit zwischen 1940 und 1970 das Ende ihrer Lebensdauer erreichen. Eine vorbeugende Renovierung ist auch deshalb unerlässlich, um den Wertverfall dieser Häuser aufzuhalten und sie für die Bewohner komfortabel und energieeffizient zu halten. Andernfalls drohen große Probleme.

Quelle: Agenturen