Abruptes Ende der „La Vuelta“ 2025 in Madrid

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Die letzte Etappe der Vuelta a España in Madrid wurde am Sonntag (14.09.2025) vorzeitig abgebrochen, nachdem es entlang der Strecke zu heftigen pro-palästinensischen Protesten gekommen war. Die Organisation sah sich gezwungen, die Etappe etwa 56 Kilometer vor dem Ziel abzubrechen, nachdem Demonstranten die Strecke an mehreren Stellen blockiert hatten.

Was am Nachmittag als friedliche Versammlung begann, eskalierte später am Abend, als Gruppen von Demonstranten Straßen sperrten und Barrikaden errichteten. Vor allem in belebten Teilen der Stadt, wie dem Paseo del Prado und rund um Atocha, wurden die Fahrer und Zuschauer mit Blockaden und dem Werfen von Gegenständen konfrontiert.

Die Demonstranten wollten auf die Situation in Gaza aufmerksam machen und protestierten gegen die Teilnahme des Teams Israel-Premier Tech. Viele trugen palästinensische Flaggen und skandierten Slogans wie „Es ist kein Krieg, es ist Völkermord!“. An verschiedenen Orten, darunter auch am Museo Reina Sofía, fanden Sitzstreiks statt.

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Jan van Renesse - Empty Rooms

Um die Sicherheit zu gewährleisten, hatte die Organisation bereits zuvor die Strecke geändert, wodurch unter anderem die Route durch Alcobendas gestrichen wurde. Dies reichte jedoch nicht aus, als die Demonstrationen an Intensität zunahmen. Letztendlich musste das Rennen komplett abgesagt werden, eine seltene Entscheidung in der Geschichte des Radsports.

Die Polizei setzte rund 1.100 Beamte der Policía Nacional und 400 Mitglieder der Guardia Civil ein, um die Ordnung aufrechtzuerhalten. Als Demonstranten Absperrungen durchbrachen und Gewalttaten begannen, gingen die Ordnungskräfte hart vor. Dennoch konnten sie nicht verhindern, dass die Veranstaltung vorzeitig beendet wurde.

Der spanische Premierminister Pedro Sánchez drückte bei einer Parteiversammlung in Málaga seinen Respekt für die Radfahrer aus, aber auch seine Bewunderung für die Spanier, die sich für die palästinensische Sache einsetzen. Seiner Meinung nach zeigt die Mobilisierung rund um die Vuelta, dass sich die Menschen weiterhin für gerechte Ziele einsetzen.

Mit der Absage des Finales der La Vuelta kam ein abruptes und spannungsgeladenes Ende zu drei Wochen Rennen. Die Vorfälle werfen nicht nur einen Schatten auf das sportliche Finale, sondern verschärfen auch erneut die Debatte über politische Proteste bei großen Sportveranstaltungen.

Quelle: Agenturen