In Spanien sind Ärzte besorgt über Adipositas. Sie sind der Meinung, dass Adipositas als Krankheit anerkannt werden sollte. Etwa jeder vierte Erwachsene in Spanien ist adipös. Diese Menschen leiden häufiger an Krankheiten wie Herzproblemen. Sie sind auch häufiger traurig oder verängstigt. Deshalb sagen Ärzte, dass es nicht nur um gesunde Ernährung und Bewegung geht, sondern auch darum, wie sich jemand fühlt. Hilfe von Psychologen ist daher sehr wichtig.
Ärzte sind der Meinung, dass die Art und Weise, wie Fettleibigkeit derzeit diagnostiziert wird, nicht gut genug ist. In der Regel wird nur der Body-Mass-Index (BMI) berücksichtigt, aber das sagt nicht alles aus. Sie wollen auch Dinge wie den Taillenumfang und den Fettanteil einer Person untersuchen. Menschen mit einem sehr hohen BMI haben oft auch andere gesundheitliche Probleme, wie Schlafstörungen oder Gelenkschmerzen. Für sie ist es manchmal schwierig, einfache Dinge wie das Anziehen zu tun.
Seit den 1980er Jahren nimmt die Zahl der übergewichtigen Menschen in Spanien stetig zu. Mehr als 60 % der Bevölkerung sind übergewichtig und fast 24 % sind adipös. Doch nur ein kleiner Prozentsatz von ihnen erhält angemessene Medikamente oder Unterstützung. Bei vielen Menschen wird nicht einmal eine Diagnose gestellt. Laut Ärzten liegt dies daran, dass es immer noch negative Gedanken über Menschen mit Adipositas gibt, was bedeutet, dass sie weniger wahrscheinlich Hilfe erhalten.
Adipositas wird nicht nur durch ungesunde Ernährung oder Bewegungsmangel verursacht. Auch Vererbung, soziale Faktoren und sogar das, was vor der Geburt eines Menschen geschieht, spielen eine Rolle. Deshalb sagen Ärzte, dass wir über die Kalorien hinausschauen müssen. Es ist auch wichtig zu verstehen, warum Menschen essen und wie sie sich dabei fühlen. Derzeit erhalten vor allem Menschen, die sich einer Magenoperation unterzogen haben, psychologische Hilfe. Der Rest erhält diese Hilfe oft nicht.
Adipositas kann schwerwiegende Folgen haben. Jeder fünfte adipöse Mensch erleidet später einen Schlaganfall oder Herzinfarkt. Zwei von drei adipösen Menschen sterben an einer Herzerkrankung. Viele adipöse Menschen fühlen sich auch einsam, was schlecht für das Herz ist. Ärzte sagen daher, dass Adipositas sehr ernst genommen werden sollte. Es ist wichtig, dass gute und verschiedene Arten von Hilfe zur Verfügung gestellt werden.
Quelle: Agenturen