Änderungen in der spanischen Rentenregelung

Vorlesen lassen? ↑↑⇑⇑↑↑ | Lesedauer des Artikels: ca. 3 Minuten -

Ab April 2025 wird die spanische Regierung neue Regeln für drei Rentenformen einführen: Teilrente, aktive Rente und aufgeschobene Rente. Diese Regeln sollen es den Menschen erleichtern, länger zu arbeiten oder (teilweise) früher in Rente zu gehen, und zwar auf eine Weise, die ihrer individuellen Situation besser entspricht.

Eine der auffälligsten Änderungen ist die Erweiterung der Möglichkeit zur Teilrente. Bisher konnte man sich nur bis zu zwei Jahre vor dem offiziellen Rentenalter teilweise in den Ruhestand begeben. Seit der Änderung wurde dies auf drei Jahre verlängert. Das bedeutet, dass Sie ab dem 62. Lebensjahr in den Teilruhestand gehen können, sofern Sie die Bedingungen erfüllen, wie z.B. den Abschluss eines obligatorischen Ersatzvertrags mit einem neuen Arbeitnehmer.

Es gibt auch Änderungen beim aktiven Ruhestand, bei dem jemand in Rente geht, aber weiterhin arbeitet und gleichzeitig einen Teil seiner Rente bezieht. Die Schwellenwerte wurden gesenkt, sodass diese Option leichter genutzt werden kann. So müssen beispielsweise selbstständige Personen und Arbeitnehmer, die bestimmte Bedingungen erfüllen, nicht mehr eine volle Arbeitswoche arbeiten. Es gibt mehr Spielraum für Teilzeitarbeit zusätzlich zum Erhalt einer Rente.

Lesetipp:  Erdbeben der Stärke 4,8 in der Nähe von Florenz
Gustav Knudsen | Kristina

Außerdem wurde der aufgeschobene Ruhestand, bei dem man über das offizielle Rentenalter hinaus weiterarbeitet, attraktiver gestaltet. Bisher erhielt man einen finanziellen Bonus, wenn man nach dem Rentenalter freiwillig weiterarbeitete, aber mit den neuen Regeln wurden diese Boni erhöht. Je nach Situation kann man zwischen einem zusätzlichen Prozentsatz auf die zukünftige Rente oder einer einmaligen Prämie wählen. Es ist jetzt auch möglich, eine Kombination aus beiden Prämien zu erhalten, was zuvor nicht möglich war.

Laut Experten sollen diese Maßnahmen die finanzielle Tragfähigkeit des Rentensystems gewährleisten, ohne die Menschen zu zwingen, länger zu arbeiten. Der Schwerpunkt liegt auf Freiwilligkeit und attraktiven Vorteilen für diejenigen, die sich dafür entscheiden, länger auf dem Arbeitsmarkt aktiv zu bleiben.

Dies bedeutet auch mehr Flexibilität für Unternehmen. Dank der flexibleren Regelungen für Ersatzverträge wird es für Arbeitgeber einfacher sein, ältere Arbeitnehmer in Altersteilzeit zu schicken und gleichzeitig jüngere Arbeitnehmer einzustellen.

Die Änderungen entsprechen dem europäischen Trend, dass Länder ihre Rentensysteme reformieren, um einer alternden Bevölkerung und einer höheren Lebenserwartung Rechnung zu tragen. Spanien hat sich für eine Kombination aus Anreizen, Flexibilität und schrittweisen Änderungen entschieden.

Quelle: Agenturen