AfD zweite Kraft in Deutschland

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Bei den Europawahlen am Sonntag (09.06.2024) in Deutschland haben die Christdemokraten mit 30,8 % der Stimmen dominiert, während die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) mit 14,5 % der Stimmen zur zweitstärksten Kraft im Land wurde. Nach Auszählung von 90,5 % der deutschen Wahlbezirke war der Sieg der Christdemokraten bereits unbestritten, ebenso wie die Niederlage der Koalitionsparteien SPD (14,4 %), Grüne (12,6 %) und FDP-Liberale (5,4 %), wobei mehrere Bezirke im Osten des Landes, in denen die AfD besonders stark ist, noch ausgezählt werden müssen.

Die CDU, die größte Oppositionspartei im Bundestag, lag bei der Auszählung mit 23,3 % der Stimmen vorn, was zusammen mit den 7,5 % ihrer bayerischen „Brüder“ von der Christlich-Sozialen Union (CSU) den Christdemokraten einen klaren Sieg bescherte.

Nach dieser Auszählung, bei der noch 53 der insgesamt 400 Wahlbezirke ausgezählt werden müssen, erscheint die SPD als dritte Kraft an einem Wahlabend, an dem die Sozialdemokraten von Bundeskanzler Olaf Scholz das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte bei einer Europawahl einstecken mussten: 14,4 %. Damit verschlechterte sich das Ergebnis von 16,2 %, das die SPD bei der letzten Wahl zum Europäischen Parlament im Jahr 2019 erzielte. Die AfD ihrerseits erschien in dieser Auszählung als zweite Kraft mit 14,5 %, obwohl ein Großteil der noch auszuzählenden Wahlbezirke dem Osten Deutschlands entsprach, wo die rechtsextreme Partei mehrere wichtige Hochburgen hat.

In den Hochrechnungen der Meinungsforscher vom Sonntag hatte die AfD 16 % der Stimmen erhalten.

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Gustav Knudsen | Blaues Licht

Die Grünen kamen in der Auszählung auf 12,6 % der Stimmen, weit entfernt von den 20,5 %, die sie bei der letzten Europawahl errungen hatten, was die Ökologen zu den Hauptverlierern des Wahltages machte. Im Jahr 2019, als die CDU/CSU ebenfalls gewann (29,4 %), waren die Grünen die zweitstärkste politische Kraft. An diesem Sonntag rettete in der von Bundeskanzler Scholz geführten Regierungskoalition nur die liberale FDP mit 5,4 % der Stimmen den Tag, denn das Ergebnis ist fast identisch mit dem der Liberalen im Jahr 2019 (5,5 %).

Die Sahra-Wagenknecht-Allianz, eine linkspopulistische Partei, die bei dieser Europawahl ihr Debüt gibt, liegt mit 5,4 % vor der FDP. Wie schon bei der Europawahl 2019, bei der die Wahlbeteiligung bei 61,3 % lag, beteiligten sich die Deutschen auch bei dieser Wahl zum Europäischen Parlament überdurchschnittlich stark an dem traditionell wenig beachteten Urnengang. Die deutsche Wahlbehörde verzeichnete am Sonntag eine Wahlbeteiligung von 64,5 %, verglichen mit 61,4 % vor fünf Jahren.

Quelle: Agenturen