Die jüngste Warnung der Asociación Española Contra el Cáncer hat die Alarmglocken läuten lassen. Statistiken weisen auf einen schockierenden Anstieg der Krebserkrankungen bei Menschen unter 50 Jahren hin, die seit den 1990er Jahren um bis zu 80 % zugenommen haben. Dieser alarmierende Anstieg wirft nicht nur Fragen nach den Ursachen dieser Entwicklung auf, sondern auch nach der Effizienz des spanischen Gesundheitssystems und der Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen.
Krebs ist inzwischen die häufigste Todesursache in Spanien, noch vor den Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Von den 433.163 Todesfällen, die im Jahr 2023 verzeichnet wurden, waren fast 27 % auf eine Form von Krebs zurückzuführen.
Das Alter ist ein entscheidender Faktor bei der Entstehung von Tumoren. Das Nationale Gesundheitsinstitut in den USA berichtet, dass es bis zum Alter von 20 Jahren nur weniger als 25 Fälle pro 100.000 Einwohner gibt, während die Zahl der über 60-Jährigen im Durchschnitt mehr als 1.000 Fälle pro 100.000 Einwohner beträgt.
In den letzten Jahrzehnten wurde jedoch eine zunehmende Zahl von Fällen bei jungen Menschen diagnostiziert. Dieser Anstieg beunruhigt die medizinische und wissenschaftliche Gemeinschaft, die es für wichtig hält, die Ursachen für diese beunruhigenden Zahlen zu untersuchen.
Eine im BMJ Oncology veröffentlichte Studie aus dem Jahr 2023 zeigt, dass es weltweit mehr Krebsfälle bei Menschen unter 50 Jahren gibt. Die Studie vergleicht die Krebsdiagnosen von 2019 mit denen von 1990. Im Jahr 2019 wurden sogar 1,82 Millionen neue Diagnosen bei Menschen unter 50 Jahren gestellt, was einem Anstieg von 79 % gegenüber 1990 entspricht.
Die Studie beschreibt zwar nicht die Situation in Spanien in Bezug auf die Inzidenz bei jungen Menschen, sie liefert jedoch Informationen über Westeuropa. Sie zeigt, dass die Inzidenzrate 1990 bei 118 Fällen pro 100 000 Einwohner lag und bis 2019 auf 126 Fälle anstieg, was einem Anstieg von 6,3 % entspricht.
Obwohl genetische Faktoren eine Rolle spielen, sind fettreiche Ernährung mit viel rotem Fleisch und Salz und wenig Obst und Milchprodukte sowie Alkohol- und Tabakkonsum die Hauptrisikofaktoren für häufige Krebserkrankungen bei Menschen unter 50 Jahren.
Neben den Lebensstil-Faktoren weisen einige Experten darauf hin, dass dieser Anstieg auch auf die verbesserten Früherkennungsmethoden zurückzuführen sein könnte, die heute zur Verfügung stehen. So ist zum Beispiel eine digitale Mammographie heute genauer als die Untersuchungen vor 30 Jahren.
Quelle: Agenturen





