Die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) hat im „Politbarometer“, einem der verlässlichsten politischen Barometer des Landes, erneut einen Rekordwert erzielt und liegt nun in der Wahlabsicht auf Platz zwei vor den Sozialdemokraten.
Laut der Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen würde die AfD bei einer Bundestagswahl am kommenden Sonntag zum dritten Mal in Folge einen Punkt hinzugewinnen und auf 19 % der Stimmen kommen, einen Punkt vor den Sozialdemokraten von Bundeskanzler Olaf Scholz, die einen Punkt auf 18 % verlieren.
Der konservative Block aus CDU und CSU bliebe mit 28 % die führende Kraft, während die Grünen mit 16 % Unterstützung unverändert blieben. Laut der Umfrage, die zwischen dem 27. und 29. Juni unter 1.379 Befragten durchgeführt wurde, würden die FDP und die Linke mit 6 % bzw. 5 % erneut an der Spitze liegen. Mit diesem Ergebnis würde weder die derzeitige Regierungskoalition aus Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen noch eine große Koalition aus CDU/CSU und der Sozialistischen Partei (SPD) eine parlamentarische Mehrheit erreichen, was nur mit einem Bündnis aus Konservativen, Grünen und Liberalen möglich wäre.
Andererseits glauben wie in den Vorjahren rund zwei Drittel der Befragten – 65 % -, dass die AfD eine Gefahr für die Demokratie in Deutschland darstellt, 32 % sehen in dieser Hinsicht keine Gefahr. Zudem gehen 78 % davon aus, dass rechtsextreme Ansichten in der AfD weit verbreitet sind, während 19 % diese Ansicht nicht teilen.
Dies gilt auch für Mehrheiten in allen Gruppen von Anhängern der verschiedenen Parteien, mit Ausnahme der AfD, wo sich diese Wahrnehmung umkehrt. So glauben nur 18 % der AfD-Anhänger, dass rechtsextremes Gedankengut in der Partei weit verbreitet ist, während 81 % dies nicht glauben.
Andererseits sinkt die Zufriedenheit mit der Regierung auf ihren niedrigsten Stand. Nur 39 % sind mit der Arbeit der Exekutive zufrieden, gegenüber 41 % in der vorherigen Umfrage, während 56 % kritisch sind, gegenüber 54 % vor zwei Wochen. Auch Scholz genießt nur noch die Zustimmung von etwas weniger als der Hälfte der Befragten – 49 % – im Vergleich zu 50 % vor zwei Wochen, während 45 %, wie in der letzten Umfrage, der Meinung sind, dass er eher schlechte Arbeit leistet.
Quelle: Agenturen