Alternativlos – Leben im „Hotel Mama“

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Eine aktuelle Studie zeigt, dass fast die Hälfte der spanischen Jugendlichen zwischen 18 und 31 Jahren noch bei ihren Eltern lebt. Die übrigen Jugendlichen haben zwar eine eigene Wohnung, aber das bedeutet nicht automatisch, dass sie finanziell völlig unabhängig sind.

Von den Jugendlichen, die unabhängig leben, erhält mehr als ein Viertel finanzielle Unterstützung von ihren Eltern. Darüber hinaus erhält fast jeder Zehnte Unterstützung von anderen Familienmitgliedern und eine kleine Minderheit, etwa jeder Fünfundzwanzigste, sogar von Menschen außerhalb des Familienkreises. Dies zeigt, dass viele junge Menschen in Spanien zwar physisch unabhängig leben, aber wirtschaftlich noch nicht wirklich unabhängig sind.

Auch das Sparen scheint schwierig zu sein. Etwa jeder fünfte Jugendliche kann überhaupt nichts beiseite legen. Von den übrigen legt ein Teil nur wenig beiseite, andere etwas mehr, und nur eine kleine Gruppe schafft es, einen erheblichen Teil ihres Einkommens zu sparen.

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Gustav Knudsen | 1987

Den Forschern zufolge ist die Kombination aus hohen Wohnkosten, unsicheren Arbeitsverträgen und niedrigen Gehältern der Hauptgrund für diese Abhängigkeit. Dadurch verschiebt sich die echte finanzielle Unabhängigkeit vieler junger Menschen immer weiter nach hinten.

Obwohl Spanien in den letzten Jahren ein Wirtschaftswachstum verzeichnet, bleibt der Übergang vom Elternhaus zu einem unabhängigen Leben für viele junge Menschen schwierig. Die Studie betont, dass strukturelle Maßnahmen erforderlich sind, um junge Menschen nicht nur physisch, sondern auch finanziell von ihren Familien zu lösen.

Diese Zahlen sind ein deutlicher Ausdruck der prekären wirtschaftlichen Lage, in der sich viele spanische Jugendliche befinden, selbst wenn sie den Schritt in die Selbstständigkeit bereits gewagt haben.

Quelle: Agenturen