Mit Sorge blickt der Agrarsektor in Spanien in die USA, wo Donald Trump erneut die Importzölle auf spanische Agrarprodukte erhöhen will. Besonders Andalusien, Katalonien und Murcia könnten davon hart getroffen werden. Die Maßnahme, die am 2. April in Kraft treten soll, zielt auf Produkte wie Olivenöl, Wein und Tafeloliven ab, die einen großen Teil der spanischen Exporte in die USA ausmachen.
Der amerikanische Markt ist für Andalusien von großer Bedeutung. Er ist der erste außereuropäische Markt und sogar der fünfte weltweit für andalusische Unternehmen. Im Jahr 2024 exportierte Andalusien Agrarprodukte im Wert von 1,35 Milliarden Euro in die USA, was einem Anstieg von 40 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Insbesondere Olivenöl spielte dabei eine große Rolle und erreichte mit Exporten im Wert von insgesamt 4,57 Milliarden Euro einen Rekord. Nicht weniger als 80 % der andalusischen Ölexporte gehen in die Vereinigten Staaten. Die mögliche Erhöhung der Einfuhrzölle lässt viele Unternehmen zögern, ihre Aktivitäten dort auszuweiten.
Auch in Katalonien ist die Besorgnis groß. Im vergangenen Jahr exportierte die Region Agrarprodukte im Wert von 558 Millionen Euro in die USA, was etwa 3,5 % ihrer gesamten Agrarexporte entspricht. Der Absatz von Olivenöl, Wein und Cava (Schaumwein) in die USA ist drastisch gestiegen. Die Olivenölexporte in die USA stiegen sogar um 104 %. Damit haben sowohl Katalonien als auch Andalusien Rekordzahlen erreicht.
Auch Murcia ist vom amerikanischen Markt abhängig. Im Jahr 2024 wurden Waren im Wert von 621 Millionen Euro in die USA exportiert, davon mehr als 350 Millionen Euro Agrarprodukte. Vor allem Wein und andere Lebensmittel waren für den Export wichtig. In drei Jahren gelang es Murcia, die Exporte in die USA um 28 % zu steigern. Die USA werden von der Region aufgrund der hohen Ausgaben vieler Verbraucher als interessanter Markt angesehen.
Die drohende Erhöhung der US-Importzölle sorgt in diesen drei spanischen Regionen für große Unsicherheit. Die Frage ist, wie sie ihre Exporte in die USA schützen oder sogar aufrechterhalten können, wenn die Zölle tatsächlich erhöht werden. Insbesondere die Hersteller traditioneller Qualitätsprodukte wie Olivenöl und Wein befürchten, dass ihre Wettbewerbsposition ernsthaft beeinträchtigt wird.
Quelle: Agenturen





