Die französischen Gesundheitsbehörden haben die Ärzte aufgefordert, Amoxicillin nach Anzahl der Tabletten und nicht mehr nach Packungen zu verschreiben, um den Engpässen auf dem Markt für dieses Antibiotikum entgegenzuwirken. „Die Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Amoxicillin, allein oder in Kombination mit Clavulansäure, halten an“, heißt es in einer Mitteilung der Generaldirektion für Gesundheit (DGS) an Ärzte und Apotheker vom Montag (12.12.2022), die aber erst heute veröffentlicht wurde.
In der Mitteilung wird daher empfohlen, dass Ärzte dieses Antibiotikum in Tablettenform verschreiben, da die Anzahl der Einheiten pro Behandlung in der Regel nicht mit der Anzahl in den Packungen übereinstimmt, in denen sie verkauft werden. Es ist Aufgabe der Apotheker, die notwendigen Tabletten aus der Schachtel zu nehmen und den Rest für die nächste Verschreibung aufzubewahren.
Die DGS erinnert daran, dass das Ziel dieser Maßnahme darin besteht, „die Situation so gut wie möglich zu sichern und sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Patienten erfüllt werden“. Sie besteht auch darauf, dass Ärzte dieses Antibiotikum nur dann verschreiben, wenn es notwendig ist „und in angemessener Weise“, da sie daran erinnert, dass viele Winterinfektionen viralen Ursprungs sind und daher nicht mit dieser Art von Medikamenten behandelt werden können.
Die Verknappung von Amoxicillin in den letzten Monaten ist zu einem weltweiten Problem geworden, mit Versorgungsproblemen in den USA und in mehreren lateinamerikanischen Ländern, aber auch in anderen Kontinenten. In Spanien gibt es Engpässe bei oralen Suspensionen (Sirupen) von Amoxicillin für Kinder, da die Zunahme von Atemwegsinfektionen im Winter mit Produktionsproblemen in zwei Labors zusammenfiel.
Quelle: Agenturen
