Andalusien wird von der schlimmsten Dürre seit den 1990er Jahren heimgesucht, und fast 5 Millionen Einwohner müssen bereits Einschränkungen beim Wasserverbrauch hinnehmen. Die Regionalregierung erwägt nun kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen, um dieses strukturelle Problem zu lösen.
Málaga, die touristische Hauptstadt Andalusiens, leidet unter einer größeren Wasserknappheit als andere Städte der Region. Wenn in den nächsten 30 Tagen nicht mindestens 30 Tage lang anhaltende Niederschläge fallen, werden den Einwohnern von Málaga in diesem Sommer zu bestimmten Zeiten die Wasserhähne abgedreht. Dies ist das erste Mal seit den 1990er Jahren, dass die Stadt mit solchen Einschränkungen konfrontiert wird.
Für die Wasserversorgung in Málaga ist die andalusische Regionalregierung in Zusammenarbeit mit den Gemeinden zuständig. Angesichts der extremen Situation sollten alle Einwohner ihren Wasserverbrauch drastisch reduzieren, warnt Regionalpräsident Juan Manuel Moreno.
Die Dürre hat nicht nur Auswirkungen auf das tägliche Leben, sondern trifft auch die Wirtschaft von Málaga hart. Die Stadt ist stark auf den Tourismus und die Lebensmittelindustrie angewiesen, zwei Sektoren, die unter der Dürre leiden.
Die Regionalregierung hat 50 Millionen Euro zur Unterstützung des Agrarsektors angekündigt. Außerdem erwägt sie große Infrastrukturprojekte wie die Installation von mobilen Entsalzungsanlagen und die Wiedererschließung von Wasserquellen.
Die historische Regionalhauptstadt Sevilla steht in diesem Sommer zum ersten Mal seit 1995 vor einer Wasserknappheit. Wenn es im kommenden Monat nicht nachhaltig regnet, werden die Wasserhähne zugedreht.
Anders als in Málaga liegt die Wasserversorgung in Sevilla in der Verantwortung der nationalen Regierung, und zwar über die Confederación Hidrográfica del Guadalquivir. Aber wegen der extremen Bedingungen ruft die Regionalregierung auch hier zum Wassersparen auf.
Zusätzlich zu den Aufrufen zum Wassersparen investiert die Regionalregierung massiv in die Notfallinfrastruktur. So werden beispielsweise mobile Entsalzungsanlagen installiert und alte Wasserquellen wieder in Betrieb genommen.
Außerdem wird erwogen, Großtankwagen zur Wasserversorgung von Großstädten einzusetzen. Eine andere Idee ist, Wasser aus einem Stausee in Portugal abzuzapfen. Für solche extremen Maßnahmen ist jedoch die Zustimmung der nationalen Regierung und Portugals erforderlich.
Quelle: Agenturen



