Andalusien steht vor einer demografischen Herausforderung: Fast die Hälfte der andalusischen Dörfer, genauer gesagt 426, sind von der Entvölkerung bedroht. Dies geht aus den jüngsten Zahlen der Regionalregierung hervor.
Diese Dörfer haben weniger als 3.000 Einwohner und liegen hauptsächlich in ländlichen Gebieten, die mit einem Bevölkerungsrückgang konfrontiert sind, ähnlich wie die Probleme in den „entleerten Gebieten“ Spaniens.
Die extremsten Fälle sind kleine Dörfer wie Benitagla in Almería, das mit nur 53 Einwohnern das kleinste Dorf der Region ist. Andere Dörfer in Almería, wie Castro de Filabres, Alsodux und Beires, haben ebenfalls nur sehr wenige Einwohner. Granada hat die höchste Anzahl gefährdeter Dörfer (121), gefolgt von Jaén (56) und Málaga (59).
Um diesen negativen Trend umzukehren, hat die Regionalregierung von Andalusien mehrere steuerliche Maßnahmen angekündigt. So können die Bewohner dieser Dörfer 400 Euro absetzen, wenn ein Kind geboren oder adoptiert wird oder wenn sie sich um Minderjährige kümmern. Außerdem wird es günstiger, eine Immobilie in diesen Dörfern zu kaufen. Der Steuersatz für die Grunderwerbssteuer und die Rechtsberatungskosten wird von 8 % auf 3,5 % gesenkt, sofern das Haus als Hauptwohnsitz genutzt wird und nicht mehr als 150.000 Euro kostet. Dadurch können bis zu 6.750 Euro gespart werden.
Die Maßnahmen sollen nicht nur den Bevölkerungsrückgang bekämpfen, sondern auch Familien anziehen und die Wirtschaft in diesen Regionen ankurbeln. Seit der Einführung ähnlicher Maßnahmen im Jahr 2019 ist die Zahl der Begünstigten bereits deutlich gestiegen. Die Steuererleichterungen richten sich nicht nur an Familien, sondern auch an grüne Spenden und Bildungsausgaben.
Die Situation verdeutlicht jedoch auch den Mangel an Annehmlichkeiten in diesen Dörfern. Die lokalen Gemeinschaften fordern mehr Infrastruktur und soziale Dienstleistungen, um die Lebensqualität zu verbessern. Nur so kann die Abwanderung gestoppt und die Dörfer für die jetzigen und neuen Bewohner wieder attraktiv gemacht werden.
Quelle: Agenturen





