Die vorliegende Problematik ist in der Tatsache begründet, dass Teneriffa, wie sämtliche kanarische Inseln, einen ausgedehnten Vulkan aufweist, dessen Aktivität ein signifikantes Risiko darstellt.
Der Wissenschaftliche Ausschuss für die Bewertung und Überwachung vulkanischer Phänomene der kanarischen Inseln (CCES) hat Ende Januar sowohl die lokale Bevölkerung als auch die Touristiker mit der Mitteilung aufhorchen lassen, der Vulkan Teide weise demnach „geophysikalische Aktivitäten auf, die durch erhöhte Seismizität, geodätische Verformungen und Gasausstoß gekennzeichnet sind“.
Dies teilte die Regionalregierung der Kanaren mit. Der Ausschuss hatte sich nach einer Bebenserie am 22. Januar nahe der Ortschaft Vilaflor am südlichen Fuß des Inselvulkans Teide versammelt. Die Erdstöße wiesen Magnituden zwischen 0,6 und 1,5 auf der Richterskala auf und ereigneten sich in Tiefen zwischen drei und 13 Kilometern. Auch am Mittwoch, dem 5. Februar, kam es zu zwei Erdstößen nahe des Gipfels des Teide mit Magnituden knapp über 1.
Den Forschern zufolge ist neben den Bebenschwärmen insbesondere die gleichzeitige Veränderung der chemischen Zusammensetzungen an den Dampfaustrittsstellen im Bereich der Cañadas bemerkenswert. Die Cañadas bezeichnen den riesigen Krater rund um den Vulkangipfel des Teide.
Geodätische Messungen weisen auf eine leichte, aber messbare Bodenverformung hin, was auf einen Anstieg des Teide-Gipfels um bis zu einen Zentimeter sowie auf einen Anstieg der Insel um denselben Betrag hindeutet. Dieser Anstieg lässt auf einen Druckanstieg unter der Insel schließen, wo sich die Magmakammern befinden. Die Wissenschaftler sprechen in diesem Zusammenhang von einer „anomalen Aktivität“ des Teide.
Itahiza Domínguez, Leiterin des Nationalen Geografischen Instituts auf den Kanarischen Inseln (IGN), gab in einem Interview mit Teneriffa-News die Prognose ab, dass ein Ausbruch des Teide auf Teneriffa mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten sei. Allerdings blieben die genauen Ausbruchszeitpunkte und -ursachen unbestimmt. Mögliche Ausbruchsformen umfassen sowohl einen relativ unspektakulären Ausbruch an einem Nebenvulkan als auch eine größere Eruption durch das Erwachen des Teide selbst.
Quelle: Agenturen