Mindestens zwei Menschen wurden am Freitag (20.12.2024) bei einem Anschlag mit Fahrerflucht auf einem Weihnachtsmarkt im ostdeutschen Magdeburg getötet. Der Anschlag wurde offenbar ohne Komplizen von einem saudischen Arzt verübt, der sich seit 2006 in dem mitteleuropäischen Land aufhielt und nach Angaben der regionalen Behörden in Untersuchungshaft sitzt.
Unter den Todesopfern sind ein Mann und ein Minderjähriger, sagte der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, am Ort des Geschehens und fügte hinzu, dass mehr als 60 Menschen verletzt wurden.
Wie die Stadt Magdeburg in einer Erklärung mitteilte, gibt es derzeit 15 Schwerverletzte, 37 Leichtverletzte und 16 Leichtverletzte, also insgesamt 68 Personen. Der Täter ist 50 Jahre alt und hat eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland. Er wird derzeit polizeilich vernommen.
Tamara Zieschang, die Innenministerin von Sachsen-Anhalt, versicherte, dass der Saudi allein gehandelt habe und in Bernburg, etwa 50 Kilometer von Magdeburg entfernt, wohne. Nach Angaben der BILD-Zeitung drangen schwer bewaffnete Kräfte in ein Haus in einer Straße der Stadt ein, doch ist noch nicht bekannt, ob der Einsatz mit dem Anschlag in Zusammenhang steht.
Kurz nach 18.00 Uhr fuhr der Mann mit einem Mietwagen mit Münchner Kennzeichen in die Menschenmenge und fuhr eine Strecke von mindestens 400 Meternüber den Weihnachtsmarkt. Der Terrorismusexperte Hans-Jakob Schindler sagte dem ZDF, dass die Tatsache, dass ein Autoanschlag erfolgreich war, auf eine Schwachstelle im Sicherheitskonzept hinweise. Das Profil des Täters sei sowohl vom Alter als auch von der Nationalität her ungewöhnlich, da die Angreifer bisher in den Zwanzigern gewesen seien und es seit 2001 keinen saudischen Terroranschlag mehr gegeben habe.
Es ist unklar, wie der Mann den Weihnachtsmarkt mitten im Zentrum und neben dem Rathaus betreten konnte, da deutsche Städte nach dem Anschlag in Berlin am 19. Dezember 2016, bei dem 13 Menschen von einem Lastwagen getötet wurden, die Sicherheit an diesen Orten mit Pollern verstärkt haben. Dass dieser Anschlag acht Jahre nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt stattfand, scheint Absicht zu sein, sagte Haseloff anschließend auf einer Pressekonferenz.
Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris konnte ihre Tränen nicht zurückhalten und dankte den Sicherheitskräften und Rettungskräften für ihre Arbeit. Sie kündigte für den heutigen Samstagnachmittag einen Gedenkgottesdienst für die Opfer im Magdeburger Dom an und äußerte die Hoffnung, dass die Bürgerinnen und Bürger nach einer „langen Phase der Trauer“ wieder zu einem guten Zusammenleben zurückfinden können.
Quelle: Agenturen