Anstieg des Zigarettenabsatzes in Spanien

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Im Jahr 2024 ist der Zigarettenabsatz in Spanien (ohne die Kanarischen Inseln) auf mehr als 2,14 Milliarden Packungen angestiegen. Dies entspricht einem Anstieg von 1,15 % im Vergleich zu 2023. Dieses Wachstum ist laut dem Bericht des Comisionado para el Mercado de Tabacosvor allem auf den Anstieg des touristischen und grenzüberschreitenden Konsums zurückzuführen.

Der Inlandsverbrauch ging um 0,7 % auf 1,8 Milliarden Packungen zurück. Im Gegensatz dazu stieg der Verbrauch von Touristen und Grenzgängern um 14 % auf 309 Millionen Packungen. Wertmäßig erreichte der Einzelhandelsumsatz mit Zigaretten auf dem spanischen Festland und den Balearen 10,8 Milliarden Euro, das sind 5 % mehr als im Vorjahr. Besonders stark waren die Monate Juli und August, in denen der Umsatz jeweils die Milliardengrenze überschritt.

Die beliebtesten Zigarettenmarken waren „Marlboro“ mit 342 Millionen verkauften Packungen, gefolgt von „Camel“ (248 Millionen), „Winston“ (176 Millionen), „Lucky Strike“ (171 Millionen) und „Fortuna“ (154 Millionen). Neben Zigaretten umfasst der Gesamttabakabsatz auch Produkte wie Zigarillos, Zigarren, Shag, Pfeifentabak.

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Insgesamt wurden mehr als 53.299 Tonnen Tabakwaren verkauft, was einem Anstieg von 1 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Davon entfielen 80 % auf Zigaretten, 12 % auf Tabak zum Selbstdrehen, 3,7 % auf Pfeifen- und Heiztabak, 3 % auf Zigarillos und 0,75 % auf Zigarren.

Ein wichtiger Faktor für den Anstieg des touristischen und grenzüberschreitenden Konsums ist eine Gesetzesänderung in Frankreich. Seit April 2024 hat Frankreich die Höchstmenge von einer Stange Zigaretten, die aus anderen EU-Ländern eingeführt werden darf, aufgehoben. Dies hat zu einem erheblichen Anstieg des Tabakverkaufs in spanischen Grenzgebieten geführt, insbesondere in den Provinzen Guipúzcoa (Baskenland) und Girona (Katalonien).
Diese Entwicklungen haben zu einer Debatte über die Auswirkungen des grenzüberschreitenden Tabakverkaufs auf die öffentliche Gesundheit und die Wirtschaft geführt. Während der Anstieg der Verkaufszahlen für bestimmte Regionen positive wirtschaftliche Auswirkungen hat, wirft er auch Fragen über die Wirksamkeit von Anti-Tabak-Maßnahmen und die mögliche Zunahme des Rauchens sowohl unter Einheimischen als auch unter Touristen auf.

Darüber hinaus ist in der Tabakindustrie ein breiterer Trend zu beobachten: Unternehmen wie Philip Morris International (PMI) verlegen sich auf rauchfreie Alternativen. Anfang 2024 stammten 38 % der Nettoeinnahmen von PMI aus rauchlosen Produkten, was zum ersten Mal die Einnahmen aus traditionellen Zigarettenmarken wie Marlboro überstieg. Dies verdeutlicht eine globale Verschiebung auf dem Tabakmarkt, bei der sich die Verbraucher zunehmend für Alternativen entscheiden, die als weniger schädlich gelten.

Trotz dieser Veränderungen ist der traditionelle Zigarettenmarkt in Spanien nach wie vor von großer Bedeutung, insbesondere angesichts des zunehmenden Konsums im Tourismus und im Ausland. Es ist jedoch wichtig, die wirtschaftlichen Vorteile mit der öffentlichen Gesundheit in Einklang zu bringen und zu berücksichtigen, wie sich politische Maßnahmen sowohl auf die Industrie als auch auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirken.

Quelle: Agenturen