Die hohen Temperaturen in den Küchen der Hotelkette Paradores sind nicht mehr nur ein Problem für die Mitarbeiter, sondern mittlerweile auch für die Arbeitsaufsichtsbehörde. Die Gewerkschaft UGT hat in den letzten Monaten mehr als sechzig Beschwerden über extreme Hitze in Küchen, Büros und anderen Räumen der Hotelkette in ganz Spanien eingereicht.
In Galicien führte dies zu sofortigen Maßnahmen. Bei einer Inspektion im Mai 2025 wurde im Parador von Santiago de Compostela (Galicien) festgestellt, dass die Beschäftigten bei Temperaturen über 35 Grad arbeiten mussten. Dies betraf nicht nur die Küche, sondern auch den Geschirrspülraum, die Frühstücksräume und sogar die Büros. Die Inspektion verpflichtete Paradores, noch vor dem Sommer konkrete Verbesserungen vorzunehmen.
Auch im Parador von Monforte de Lemos (Galicien) war die Situation besorgniserregend. Trotz vorhandener Klimaanlage war der Raum um den Josper-Ofen kaum belüftet. Darüber hinaus stellte die Inspektion Zugluftprobleme und einen mangelhaften Präventionsplan fest. Das Unternehmen wurde aufgefordert, dies unverzüglich zu verbessern, mit der Warnung, dass bei Nichtumsetzung der Maßnahmen erhebliche Sanktionen folgen würden.
Laut UGT handelt es sich nicht um Einzelfälle, sondern um ein strukturelles Problem, von dem mehr als zwei Drittel aller Paradores betroffen sind. Und das, obwohl die Kette 2024 Rekordumsätze erzielte und Millioneninvestitionen in die Modernisierung ihrer Infrastruktur ankündigte. Die Gewerkschaft hält es für inakzeptabel, dass Mitarbeiter unter solchen Bedingungen arbeiten müssen.
Aus Daten von elDiario geht hervor, dass in 34 der fast hundert Paradores Beschwerden bei der Arbeitsaufsichtsbehörde eingereicht wurden. In 17 Fällen wurden inzwischen Entscheidungen getroffen, und in fast allen Fällen wurden Mängel festgestellt. Nur in einem Hotel wurde kein Verstoß festgestellt.
Die Aufsichtsbehörde betont, dass die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten gefährdet sind, solange die Temperaturen nicht unter Kontrolle gebracht werden. Damit scheint der Druck auf Paradores größer denn je, endlich strukturelle Lösungen für dieses immer wiederkehrende Problem zu finden.
Quelle: Agenturen