Auch auf Mallorca? Preppers sind gerüstet

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Überall auf der Welt gibt es Menschen, die glauben, dass das Ende des Systems nahe ist. Sie legen Lebensmittelvorräte an, bewaffnen sich und bereiten ihre Häuser vor. Im Englischen sind sie als Prepper bekannt, von Preperation (Vorbereitung). Auch in Spanien ist der Preparacionismo auf dem Vormarsch.

Erst vor wenigen Tagen hat ein Fehler in einem Windows-Computersystem fast 9 Millionen Geräte zum Absturz gebracht. Eine Katastrophe für die Industrie, die Fluggesellschaften und viele andere Nutzer. Während Millionen im Chaos versanken, schlief eine Gemeinschaft auf beiden Ohren.

Die Prepper, die auf den Slogan „auf das Beste hoffen und sich auf das Schlimmste vorbereiten“ hören. Diese Menschen haben jahrelang an ihren eigenen Überlebenstechniken gefeilt. Sie sind bereit für eine natürliche oder technische Katastrophe. Da sie nicht von der Politik oder der Gesellschaft abhängig sein wollen, bereiten sie sich zu Hause vor.

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Bislang bestand die Bewegung hauptsächlich aus paranoiden und extrem denkenden Menschen. Meistens waren es Männer über 40. Seit der Pandemie, dem Krieg in der Ukraine und der Invasion in Gaza breitet sich das Phänomen jedoch auch in Spanien immer weiter aus.

Weltweit gibt es etwa 20 Millionen Prepper. Allein in den USA gibt es 3,7 Millionen von ihnen, die zusammen etwa 107 Milliarden Dollar pro Jahr für ihre Vorbereitungen ausgeben. In Spanien heißt die größte Gemeinschaft Preppers Espana. Ihr Slogan lautet: Semper Paratus! (Immer bereit).

„Als der Hurrikan Katrina 2005 in den USA wütete, wurde mir klar, wie zerbrechlich die Gesellschaft ist und wie sich in einer Nacht das ganze Leben verändern kann“, sagt Samuel Guerrero, Koordinator von Preppers España. Samuel Guerrero bereitete sich mit Hilfe des Internets vor und wurde zu einem Vollblut-Prepper.

Preppers España entstand 2018 auf Facebook. Mittlerweile ist die Gruppe auf 17.000 Mitglieder im ganzen Land angewachsen. Dort tauschen sich die Menschen intensiv über die besten Techniken aus. Die Gruppe organisiert auch Workshops, Simulationen und Treffen. Untereinander herrscht ein starkes Gefühl der Gemeinschaft und Brüderlichkeit. Laut Guerrero sind auch die vielen Krisen, die Spanien in den letzten Jahrzehnten durchgemacht hat, mitverantwortlich dafür. Sie haben das Bewusstsein für die Fragilität des Systems geschärft und das Land zu einem fruchtbaren Boden für reinrassige Prepper gemacht.

Quelle: Agenturen