Die spanischen Bauernverbände Asaja, COAG und UPA haben eine Reihe von Protesten im ganzen Land angekündigt, um eine Änderung der EU-Agrarpolitik, einen Notfallplan der spanischen Regierung und Maßnahmen der autonomen Regionen gegen die Krise im Agrarsektor zu fordern. Damit folgen die spanischen Landwirte anderen Ländern wie Frankreich, Deutschland und Belgien, wo ebenfalls Proteste aus verschiedenen Gründen stattfinden.
Die drei größten spanischen Bauernverbände kündigten in einer gemeinsamen Erklärung an, dass sie im Einklang mit den Erzeugern in anderen EU-Ländern mit Protesten beginnen werden. Die Frustration und Unzufriedenheit über die schwierigen Bedingungen und die erdrückende Bürokratie, die durch Vorschriften verursacht wird, wächst.
Die ersten Proteste werden in den kommenden Wochen auf regionaler Ebene stattfinden, sagten die Organisatoren, die keine Termine nannten. Sie betonen die Notwendigkeit von Veränderungen auf drei Ebenen: auf EU-Ebene, in der Regierungspolitik und bei der Umsetzung durch die autonomen Regionen.
Die Landwirtschaftsverbände stellen den unfairen Wettbewerbsvorteil von Einfuhren aus Drittländern zu niedrigen Preisen und mit ungleichen Standards in Frage. Sie bezeichnen dies als Widerspruch und Heuchelei, die die Lebensfähigkeit tausender landwirtschaftlicher Betriebe bedroht.
Sie fordern daher, die Ratifizierung der Handelsabkommen mit Mercosur und Neuseeland zu stoppen und die Verhandlungen mit Ländern wie Chile, Kenia, Mexiko, Indien und Australien zu beenden. Außerdem fordern sie strengere Kontrollen für Einfuhren aus Marokko.
Die Bauernverbände protestieren auch gegen die derzeitige EU-Agrarpolitik, die sie als zu bürokratisch und teuer empfinden. Sie plädieren für mehr Flexibilität und Vereinfachung. Der Verwaltungsaufwand und die Umweltkosten sind für viele Landwirte untragbar.
Der spanische Agrarsektor schließt sich den gemeinsamen Aktionen von Landwirten in Ländern wie Frankreich, Italien, Belgien, Deutschland, Polen und Rumänien an.
Die letzten großen Proteste des spanischen Agrarsektors fanden im Jahr 2020 statt, wurden aber durch die Pandemie unterbrochen.
Neben der EU-Politik haben die Organisationen auch konkrete Forderungen an die spanische Regierung, wie zum Beispiel:
Anpassung des Lebensmittelkettengesetzes, um unfaire Handelspraktiken zu verbieten
Eine Importüberwachung und mehr Druck auf Brüssel, um Gegenseitigkeit zu erreichen
Vereinfachung der bürokratischen Verfahren der Regionalregierungen
Mehr Budget für landwirtschaftliche Versicherungen bei Dürre und extremen Wetterbedingungen
Unterstützung für Junglandwirte
In der Viehwirtschaft ist man sehr besorgt über die Tierseuchen und deren Politisierung.
Quelle: Agenturen



