Auch was für Mallorca? Ofibús, eine Bank auf Rädern

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In vielen kleinen Dörfern auf dem spanischen Land gibt es keine Bankfilialen mehr. Vor allem ältere Menschen und Menschen, die Schwierigkeiten mit dem Online-Banking haben, können daher ihre Bankgeschäfte nicht mehr erledigen. Glücklicherweise gibt es eine praktische und persönliche Lösung: den Ofibús, eine Bank auf Rädern, die in die Dörfer fährt.

Diese speziellen Bankbusse dienen als mobile Filialen und halten nach einem festen Fahrplan in kleinen Dörfern, in denen es keine Bankfiliale (mehr) gibt. In diesen Dörfern können die Einwohner unter anderem Geld abheben, Überweisungen tätigen, Rechnungen bezahlen und sich beraten lassen – genau wie in einer normalen Bankfiliale, nur auf Rädern.

CaixaBank ist eine der Banken, die sich stark für diesen Service engagiert. Derzeit bedient die Bank mit ihren Ofibussen mehr als 1.300 Dörfer in Spanien, wodurch rund 340.000 Menschen Zugang zu ihren Bankgeschäften haben. Die Busse fahren vor allem in Regionen wie Kastilien und León, Kastilien-La Mancha, der Region Valencia, der Region Madrid, La Rioja und Andalusien. Die 24 aktiven Ofibuses von CaixaBank legen zusammen mehr als 50.000 Kilometer pro Monat zurück, um die Bewohner dieser Gebiete zu erreichen.

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Eines der bekanntesten Gesichter hinter dieser Initiative ist Ismael García, ein 52-jähriger Bankangestellter, der seit 2001 bei CaixaBank arbeitet. Seit drei Jahren fährt er mit seinem Ofibús durch die Region Madrid. Er besucht 44 Dörfer und legt dafür etwa 3.000 Kilometer pro Monat zurück. Seine Kunden sind hauptsächlich ältere Menschen, die ihn mit offenen Armen empfangen. „Ich behandle sie so, wie ich meine Eltern behandeln würde“, sagt Ismael. „Viele von ihnen sind einsam und freuen sich wirklich auf meine Ankunft. Manchmal bin ich der einzige Mensch, mit dem sie an diesem Tag sprechen.“

Ismael hilft seinen Kunden nicht nur bei Bankangelegenheiten, sondern auch mit einfachen Erklärungen zu Technologien oder anderen alltäglichen Fragen. Das Vertrauensverhältnis, das er zu den Dorfbewohnern aufgebaut hat, geht weit über eine geschäftliche Beziehung hinaus. „Manche Leute kommen einfach nur auf einen Plausch vorbei oder bringen mir ein Stück Tortilla mit.“
Dank Menschen wie Ismael und dem Erfolg des Ofibús zeigt Spanien, dass Innovation und persönliche Betreuung Hand in Hand gehen können. Während die Welt digitalisiert wird, sorgt diese fahrende Bank dafür, dass niemand zurückbleibt – selbst in den kleinsten Dörfern.

Quelle: Agenturen