Auch was für Mallorca? Steuern nach venezianischem Vorbild

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Im Zeitalter des Massentourismus stehen viele beliebte Reiseziele vor besonderen Herausforderungen. Historische Städte auf der ganzen Welt sehen sich mit riesigen Touristenströmen konfrontiert, die Druck auf ihre Infrastruktur und Lebensqualität ausüben. Venedig in Italien hat einen innovativen Schritt unternommen und eine Steuer für Tagesbesucher eingeführt. Dieser Ansatz hat andere touristische Hotspots in Spanien inspiriert, ähnliche Maßnahmen zu erwägen, darunter Sitges in Katalonien.

In dem Versuch, den zunehmenden Tourismusdruck zu mindern, hat Venedig beschlossen, eine Steuer für Tagesbesucher zu erheben. Die Steuer, die je nach Saison zwischen 3 und 10 Euro beträgt, soll die Kosten für die Instandhaltung und Reinigung der Stadt decken, die durch den massiven Zustrom von Touristen stark belastet werden.

Die Einführung der Steuer nach venezianischem Vorbild hat andere beliebte europäische und auch spanische Reiseziele dazu inspiriert, ähnliche Maßnahmen zu erwägen. Die Küstenstadt Sitges in der Provinz Barcelona ist eine der ersten Städte in Katalonien, die die Steuer nach venezianischem Vorbild einführt. Mit einer ständigen Einwohnerzahl von nur 32.000, aber mehr als 2,5 Millionen Besuchern pro Jahr steht Sitges vor ähnlichen Herausforderungen wie Venedig.

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Die Bürgermeisterin von Sitges, Aurora Carbonell, hat die Notwendigkeit einer solchen Steuer unterstrichen und die Grenzen der derzeitigen regionalen Tourismussteuer, die nur auf Hotelaufenthalte erhoben wird, anerkannt.

Allerdings sind nicht alle katalanischen Städte so begeistert von der Steuer nach venezianischem Vorbild. Palafrugell, eine Küstenstadt nördlich von Barcelona, ist sich der Herausforderungen des Massentourismus bewusst, sieht aber die Steuer nach venezianischem Vorbild nicht als ideale Lösung an. Stattdessen erwägt Palafrugell alternative Maßnahmen, wie etwa die Beschränkung des Zugangs zu bestimmten Gebieten während der Hauptverkehrszeiten im Juli und August nur für Anwohner.

Auch Calella und Tamariu sehen sich in den Sommermonaten einem großen Zustrom von Tagesbesuchern gegenüber. Obwohl sie die Notwendigkeit nachhaltiger Maßnahmen anerkennen, zögern sie ebenfalls, eine Steuer nach venezianischem Vorbild einzuführen.

Quelle: Agenturen