Auf Mallorca mangelt es an Führungsstellen in Rathäusern

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Auf den Balearen sind derzeit zahlreiche Schlüsselpositionen in den Rathäusern unbesetzt. Dies führt zu Verzögerungen bei Anträgen, Beratungslücken und stellt insbesondere kleine Gemeinden vor große Herausforderungen. Es ist ein Problem, das man direkt am Schalter im Rathaus spürt.

Früher war der Gang zum Rathaus in zehn Minuten erledigt. Heutzutage verbringt man mehr Zeit im Wartebereich, Anträge dauern länger, und Fragen am Schalter werden oft mit der Antwort „Wir müssen das erst prüfen“ beantwortet.

Aktuellen Zahlen zufolge sind auf den Balearen 106 von 176 Stellen für Sekretäre, Kämmerer und Rechnungsprüfer unbesetzt. Diese Positionen sind jedoch keine bloßen Titel. Sie gewährleisten, dass Haushalte, Vergaben und Beschlüsse rechtlich einwandfrei sind. Fehlt diese Expertise, greifen viele Gemeinden auf Aushilfen oder weniger erfahrene Vertreter zurück. Dies führt zu langsameren Entscheidungen, verzögerten Prüfungen und gelegentlich zur Verschiebung von Sitzungsterminen.

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Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Zum einen gibt es Alterungswellen und Pensionierungen, die nicht schnell genug kompensiert wurden. Zum anderen sind die Auswahl- und Prüfverfahren aufwendig. Hinzu kommt, dass die Bezahlung und Karriereperspektiven in kleinen Gemeinden oft nicht mit denen größerer Städte mithalten können. Viele Bewerber zieht es aufgrund von Sonne und Meer auf die Balearen, jedoch nicht unbedingt, um eine langfristige Karriere in der kommunalen Verwaltung anzustreben.

Kurz gesagt, es mangelt an Nachwuchs, attraktiven Anreizen und flexiblen Modellen. Einige Rathäuser reagieren bereits darauf. Es gibt regionale Kooperationen, bei denen sich mehrere Gemeinden eine Kämmererstelle teilen. Andere setzen auf befristete Einstellungsverträge oder externe Beratungsfirmen, um dringende Prüfungen durchzuführen. Einige Inselgemeinden planen gezielte Recruiting-Kampagnen, Informationsabende an Schulen und die Schaffung von Trainee-Programmen.

Dies sind jedoch nur vorläufige Lösungen. Langfristig sind verlässlichere Lösungen erforderlich: ein beschleunigtes Prüfverfahren für Bewerber, eine bessere Bezahlung in ländlichen Gemeinden und digitale Unterstützung bei Routineaufgaben, damit die wenigen Fachkräfte nicht in Papierbergen versinken.

Für die Bürger bedeutet dies oft mehr Geduld. Für die Gemeinden bedeutet es, Prioritäten zu setzen, Aufgaben zu bündeln und kreativ zu werden. Dies ist auch eine Chance. Wenn mehrere Orte zusammenarbeiten und gemeinsam Stellen finanzieren oder digitale Fachkräfte teilen, kann dies langfristig effizienter sein – vorausgesetzt, die Politik zieht mit.

Quelle: Agenturen