Der Klimawandel ist unaufhaltsam. Wir wissen das seit Jahrzehnten, und doch haben wirtschaftliche Interessen und politische Bürokratie den Klimanotstand verdrängt. Inzwischen ist der Meeresspiegel seit 1880 um 23 Zentimeter angestiegen, und UN-Experten versichern, dass er weiter ansteigt. Die NASA schätzt, dass der Anstieg des Meeresspiegels in den nächsten 30 Jahren genauso hoch sein könnte wie der gesamte Anstieg, den wir in den letzten 100 Jahren beobachtet haben. Wie wird der Anstieg des Meeresspiegels in Spanien aussehen und welche Gebiete sind vom Verschwinden durch das steigende Wasser bedroht?
Immer mehr Studien versuchen herauszufinden, welches Schicksal Spanien aufgrund des steigenden Meeresspiegels erwartet. Die Mediterranean Climate Change Group (GCC) des spanischen Instituts für Ozeanografie (IEO-CSIC) hat in Zusammenarbeit mit dem Mediterranean Institute for Advanced Studies (IMEDEA) herausgefunden, dass der Meeresspiegel an der spanischen Küste zwischen 1948 und 2019 um 1,6 Millimeter pro Jahr gestiegen ist, während sich die Anstiegsrate seit diesem Jahr auf 2,8 Millimeter pro Jahr fast verdoppelt hat.
Die Studie zeigt außerdem, dass in allen untersuchten Regionen ein Teil dieses Anstiegs auf die Erwärmung des Wassers zurückzuführen ist, die eine thermische Ausdehnung und einen damit verbundenen Volumenverlust bewirkt. Schätzungen zufolge wird der größte Anstieg in Spanien im Atlantik, in der Kantabrischen See und im Alboran-Meer stattfinden, wo die Gewässer offener sind. Das Mittelmeer und der Golf von Cádiz könnten die am wenigsten betroffenen Gebiete sein.
Man schätzt, dass die Strände in der Region Valencia zwischen 3,5 cm und 3 m an Breite verlieren werden. Auf den Kanarischen Inseln, im Golf von Cádiz und in Galicien werden die Strände 4 bis 4,5 Meter an Breite verlieren. Am schlimmsten betroffen sind die Strände an der kantabrischen Küste, die durch den Anstieg des Meeresspiegels bis zu 6 m an Breite verlieren könnten.
Die Regionen entlang des Mittelmeers werden wahrscheinlich weniger stark betroffen sein als die atlantischen Küstenregionen, aber die Auswirkungen könnten dennoch erheblich sein. Bedrohte Küstenregionen sind:
Das Ebro-Delta (Tarragona, Katalonien) ist stark überschwemmungsgefährdet. Das Mündungsgebiet könnte bis 2100 vollständig überflutet sein.
Die Region Valencia leidet bereits jetzt unter der Küstenerosion. Die Strände drohen um 3,5 cm bis 3 m schmaler zu werden.
Auch die Küste von Murcia wird von der Küstenerosion betroffen sein. Die Lagune Mar Menor ist besonders gefährdet.
Teile der Costa del Sol in Andalusien könnten überflutet werden. Die Strände von Málaga sind besonders gefährdet.
Die spanische Atlantikküste wird wahrscheinlich am stärksten betroffen sein, da größere Gebiete überflutet werden könnten. Bedrohte Gebiete sind:
Teile Galiciens, wie die Ría de Arousa, könnten überflutet werden.
Das kantabrische Gebiet, insbesondere die Regionen Asturien und Kantabrien, sind aufgrund ihrer niedrigen Küstenebenen besonders gefährdet.
Die Mündung des Guadalquivir in Andalusien ist überschwemmungsgefährdet.
Die Kanarischen Inseln leiden bereits unter der Küstenerosion. Die östlichen Inseln wie Lanzarote und Fuerteventura sind besonders gefährdet. Der erwartete Küstenrückstau beträgt: Lanzarote (100 m), Fuerteventura (150 m), Gran Canaria (50 m) und Teneriffa (30 m)
Auch Spaniens Inseln wie die Kanarischen Inseln, die Balearen und die nordafrikanischen Städte Ceuta und Melilla werden die Auswirkungen zu spüren bekommen:
Die Kanarischen Inseln leiden bereits jetzt unter einer starken Rückverlagerung der Küsten. Dies wird sich noch beschleunigen.
Auf den Balearen wird es zu Erosion und Überschwemmungen kommen, insbesondere auf Ibiza und Formentera.
Ceuta und Melilla sind aufgrund ihrer Lage am Meeresspiegel und ihrer hohen Bevölkerungsdichte besonders gefährdet.
Die Inseln sind für den Tourismus stark auf ihre Strände angewiesen. Die Küstenerosion kann hier einen hohen wirtschaftlichen Tribut fordern. Außerdem haben die Inseln im Falle von Überschwemmungen nur begrenzte Evakuierungsmöglichkeiten.
Quelle: Agenturen