Die neue Aufnahmeeinrichtung im Hafen von Palma de Mallorca ist in Betrieb. Ehrenamtliche Helfer sind im Einsatz, und über 440 Ankünfte wurden in wenigen Tagen verzeichnet. Dies wirft die Frage auf, wie gut Mallorca auf diese Situation vorbereitet ist.
Die Einrichtung bietet kurzfristige Hilfe vor Ort, wirft aber auch Fragen nach einer langfristigen Strategie auf. Die Zelte, die bereits im November aufgebaut wurden, bieten eine erste Anlaufstelle für die Ankommenden. Das Rote Kreuz leistet medizinische Erstversorgung, und einige der Menschen werden mit der Fähre auf das spanische Festland gebracht.
Die Szene am Hafen, mit Luxusyachten und Fähranlegern, wirkt inmitten der weißen Zelte ungewohnt. Freiwillige verteilen Decken, und es mangelt oft an Dolmetschern. Dies verdeutlicht, dass es um Menschen geht, die ankommen und sich orientieren müssen.
Die Einrichtung arbeitet nach dem Muster schneller Nothilfe, birgt aber Unsicherheiten in Bezug auf Kapazität, Personal und Koordination mit dem Festland. Zeltanlagen sind schnell aufgebaut, erfordern aber geschultes Personal rund um die Uhr. Die Fährverbindungen müssen zeitlich abgestimmt sein, und Wetter- und Sicherheitsfragen erfordern flexible Pläne.
Es fehlen konkrete Zahlen zur Verweildauer, Informationen in verschiedenen Sprachen und eine klare Aufschlüsselung der Verantwortlichkeiten. Die Weiterleitung aufs Festland wird oft erwähnt, aber es ist unklar, wie schnell dies geschieht und welche Unterkünfte zur Verfügung stehen. Die Rolle von Ehrenamtlichen ist wichtig, stößt aber an rechtliche und organisatorische Grenzen.
Lösungsansätze wären ein klares Transferprotokoll, mobile Teams für Registrierung und medizinische Untersuchungen, ein öffentlich zugänglicher Informationspunkt und dezentrale Aufnahmeplätze auf der Insel. Lokale Initiativen wie Spenden von Kirchengemeinden und Nachbarschaftsvereinen sind wertvoll, sollten aber gebündelt und rechtlich abgesichert werden. Sprachkurse für Helfer und Ruhezeiten für Betroffene sind ebenfalls wichtig.
Die Aufnahmeeinrichtung ist notwendig, erfordert aber mehr als nur Zelte und gute Absichten. Klare Abläufe, ausreichend Personal, schnelle Verlegungsmöglichkeiten und Transparenz sind entscheidend. Andernfalls bleibt es ein Provisorium, und die nächste Ankunftswelle führt zu neuem Chaos.
Quelle: Agenturen





