Seit 2019 kann die zweitgrößte mit Kristallen bedeckte Höhle der Welt besichtigt werden. Die Rede ist von der beeindruckenden Geode von Pulpí, einer Höhle, die vollständig mit Quarz- und Amethystkristallen gefüllt ist und in der bis zu 10 Personen gleichzeitig Platz finden.
Im Dezember 1999 wurde die „Geoda de Pulpí”, offiziell bekannt als „Geoda del Pilar de Jaravía”, zufällig entdeckt. Ein Team von Experten aus Madrid war mit der Erkundung der Mina Rica beschäftigt und stieß auf einen durch Felsblöcke verschlossenen Raum. Als es ihnen gelang, hineinzukommen, entdeckten sie riesige Kristalle, die aus dem Boden, den Seitenwänden und der Decke ragten.
Jahrelang wurde dieses Naturphänomen mit Kristallen von mehreren Metern Höhe untersucht, bis schließlich festgestellt werden konnte, dass es sich um die zweitgrößte Geode der Welt handelt.
Die Geode von Pulpí ist 8 Meter lang, 1,8 Meter breit und 1,7 Meter hoch. Sie befindet sich in etwa 50 Metern Tiefe in den alten Eisen- und Bleiminen von Pilar de Jaravia, etwa drei Kilometer von der Küste entfernt. Im Gegensatz zur größten Geode der Welt in Mexiko herrscht hier in 50 Metern Tiefe eine Temperatur von etwa 20 Grad und eine angenehme Luftfeuchtigkeit.
Der etwa anderthalbstündige Besuch bietet die Möglichkeit, die wichtigsten Stollen der alten Mine bis zu einem Aussichtspunkt auf die Geode zu erkunden, wobei der Zugang zum Inneren aufgrund der Empfindlichkeit nicht möglich ist. Die Route umfasst 164 Stufen, aber für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder gesundheitlichen Problemen steht ein spezieller Aufzug zur Verfügung. Eine Empfehlung: Menschen mit Höhenangst sollten versuchen, nicht über die Treppe hinaufzugehen, da diese bereits beim Überwinden der ersten Stufen beeindruckend ist.
Über die Website können Tickets zum Preis von 22 Euro für Erwachsene und 10 Euro für Kinder bestellt werden. Im Eintrittspreis ist auch der Besuch der Burg San Juan de los Terreros enthalten, wo man eine virtuelle Vorführung mit der Geode von Pulpí in der Hauptrolle genießen kann.
Die größte Geode der Welt befindet sich in Chihuahua, Mexiko, wo in der Naica-Mine in 300 Metern Tiefe unter der Wüste eine 12 Meter lange und 55 Tonnen schwere Geode gefunden wurde. Diese Höhle wurde im Jahr 2000 entdeckt, ist jedoch aufgrund der extremen Temperaturen von 58 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 96 % kaum zu besichtigen. Ohne geeignete Schutzausrüstung kann man sich dort nicht länger als 10 Minuten aufhalten.
Weltweit gibt es nur vier dieser Geoden: die mexikanische Höhle in Naica, die Kupfermine El Teniente in Chile, die Geode von Pulpí und die alten römischen Minen von Plinio in Segóbriga (Cuenca).
Quelle: Agenturen




