Spanien arbeitet an einem bahnbrechenden Projekt, das die digitale Sicherheit einen großen Schritt voranbringen soll. Es handelt sich um den QKD-GEO, den weltweit ersten geostationären Quantensatelliten, der die Kommunikation vollständig unknackbar machen soll. Das Projekt wird von Thales Alenia Space zusammen mit Hispasat, Unternehmen und Universitäten geleitet. Der Start ist für 2028 geplant.
Der Grund für diese Initiative ist die Bedrohung durch Quantencomputer. Während klassische Sicherheitsmaßnahmen mit Passwörtern und Verschlüsselung heute noch zuverlässig erscheinen, werden zukünftige superstarke Systeme in der Lage sein, Codes blitzschnell zu knacken.
Die QKD-Technologie (Quantum Key Distribution) soll dies verhindern. Dabei werden Passwörter als Photonen gesendet, die sich automatisch zerstören, wenn jemand versucht, sie abzufangen. Dadurch wird jeder Hacking-Versuch sofort sichtbar.
Für dieses ehrgeizige Vorhaben stehen mehr als 103 Millionen Euro zur Verfügung, finanziert aus europäischen Konjunkturhilfen. Spanien will damit das erste Land werden, das aus einer Höhe von 36.000 Kilometern Quantenschlüssel versendet. Ein einziger Satellit kann so einen großen Teil der Erde sichern, im Gegensatz zu Ländern wie China, die ganze Netzwerke kleinerer Satelliten einsetzen.
Der Satellit wird 210 Kilogramm wiegen und mit Teleskopen mit einem Durchmesser von einem halben Meter ausgestattet sein. Er kann bis zu 500 Millionen Photonen pro Sekunde senden. Obwohl aufgrund atmosphärischer Störungen nur ein kleiner Teil davon ankommt, reicht dies aus, um extrem sichere Verbindungen herzustellen, die nicht geknackt werden können.
Bevor der Satellit ins All geschickt wird, findet 2026 ein großer Test auf den Kanarischen Inseln statt. Dann wird eine 140 Kilometer lange Verbindung zwischen La Palma und Teneriffa hergestellt, eine der längsten der Welt. Dieser Test soll zeigen, dass die Technologie für den Einsatz im Weltraum bereit ist.
Quelle: Agenturen