Ab dem 9. Oktober 2025 sind alle spanischen und europäischen Banken verpflichtet, bei Direktüberweisungen zu überprüfen, ob der Name des Empfängers mit der angegebenen IBAN-Nummer übereinstimmt. Diese Maßnahme ist Teil einer neuen europäischen Verordnung, die darauf abzielt, Online-Betrug und sogenannte „Man-in-the-Middle”-Angriffe zu verhindern.
Bei dieser Art von Betrug fangen Kriminelle die Kommunikation zwischen Kunde und Bank ab, beispielsweise durch das Versenden gefälschter Rechnungen oder E-Mails, in denen die Kontonummer subtil geändert wurde. Bislang mussten Banken nur überprüfen, ob die IBAN gültig war, nicht jedoch, ob der Name zum Konto gehörte. Das machte es Betrügern relativ einfach, Geld auf ihre eigenen Konten zu transferieren, ohne dass die Bank dies bemerkte.
Mit den neuen Vorschriften ändert sich dies. Banken müssen künftig automatisch überprüfen, ob der Name und die IBAN-Nummer übereinstimmen, bevor eine Überweisung ausgeführt wird. Wird eine Abweichung festgestellt, muss der Kunde eine Warnung erhalten, dass die Daten möglicherweise nicht korrekt sind. Erst danach kann der Kunde entscheiden, ob er die Transaktion fortsetzen möchte oder nicht.
Das europäische Gesetz schreibt außerdem vor, dass Banken haftbar sind, wenn sie diese Überprüfung nicht ordnungsgemäß durchführen. Wird ein Fehler nicht bemerkt und gelangt das Geld dennoch auf das falsche Konto, muss die Bank den Betrag unverzüglich an den Kunden zurückzahlen. Damit will Brüssel das Vertrauen in den Zahlungsverkehr stärken und Opfer von Betrug besser schützen.
Für die Banken selbst bedeutet dies eine große Herausforderung. Sie müssen ihre Systeme anpassen, um die Namens-IBAN-Prüfung in Echtzeit durchzuführen und gleichzeitig die Privatsphäre ihrer Kunden zu gewährleisten. Außerdem müssen sie klare Verfahren festlegen, um Warnungen und Beschwerden korrekt zu bearbeiten.
Nach Ansicht von Rechtsexperten markiert diese Änderung einen Wendepunkt in der Haftung von Banken bei Online-Zahlungen. Während sie früher bei authentischen Transaktionen oft nicht zur Verantwortung gezogen wurden, liegt diese Verantwortung nun ausdrücklich bei den Finanzinstituten. Für Verbraucher bedeutet dies einen zusätzlichen Schutz bei ihren täglichen Überweisungen.
Quelle: Agenturen