In dem kleinen Dorf Bailo, gelegen in den Vorpyrenäen von Huesca, versucht die Gemeindeverwaltung, das Dorfleben wiederzubeleben. Ihre Lösung ist bemerkenswert: Wer die Dorfkneipe „Santa Bárbara” betreiben möchte, bekommt sofort eine Wohnung dazu für nur 300 Euro im Monat.
Die Bar befindet sich auf dem zentralen Platz und gehört ebenso wie die Wohnung darüber der Gemeinde. Mit diesem Angebot möchte Bailo neue Einwohner anziehen und gleichzeitig einen Treffpunkt für die bestehende Gemeinschaft erhalten. In Dörfern, in denen Einrichtungen verschwinden, ist eine Bar oft der Mittelpunkt des sozialen Lebens.
Interessenten müssen nicht nur die Bar betreiben, sondern auch zum Gemeinschaftsleben beitragen. Obwohl die Bedingungen nicht ausführlich beschrieben sind, erwartet die Gemeinde Engagement bei lokalen Veranstaltungen und die Bereitschaft, die Bar offen zu halten, insbesondere zu Stoßzeiten im Dorf.
Bailo hat, wie viele ländliche Gemeinden in Spanien, mit Abwanderung und Überalterung zu kämpfen. Mit kreativen Lösungen wie dieser will man junge Familien und Unternehmer anziehen. Für viele Menschen kann dies eine Chance sein, in einer ländlichen und ruhigen Umgebung zu einem erschwinglichen Preis zu wohnen und dabei eine Einkommensquelle zu haben.
Die Initiative steht nicht für sich allein. Auch in anderen Teilen Spaniens werden ähnliche Maßnahmen ergriffen: von Dörfern, die Wohnungen zu symbolischen Preisen anbieten, bis hin zu Gemeinden, die kostenlose Wohnräume mit dem Betrieb eines Cafés oder Ladens verbinden. Auf diese Weise versuchen immer mehr Regionen, ihre soziale Struktur und lokale Wirtschaft zu retten.
Ob der Plan in Bailo tatsächlich neue Einwohner anziehen wird, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Aber für abenteuerlustige Unternehmer, die von einem Leben auf dem spanischen Land träumen, könnte dieses Angebot eine einmalige Gelegenheit sein.
Quelle: Agenturen
