Barcelona hat diesen Sommer erneut erlebt, wie heiß es in einer Stadt während einer Hitzewelle werden kann. Am 17. August 2025 wurde eine Rekordtemperatur von 38,9 Grad gemessen, aber auf den Straßen stieg die Temperatur noch weiter an. Der schwarze Asphalt kann dann bis zu 60 Grad erreichen, wodurch sogenannte „Hitzeinseln” entstehen, die die Stadt unangenehm und ungesund machen.
Deshalb probiert die Stadtverwaltung nun etwas Neues aus. In der Calle Martí i Franquès in Les Corts liegt seit Juni ein hellgrauer, reflektierender Straßenbelag, der viel weniger Wärme speichert als schwarzer Asphalt. Er soll dafür sorgen, dass die Straße tagsüber weniger heiß wird und abends schneller abkühlt.
Laut Forschern der Technischen Universität Kataloniens ist der Unterschied deutlich zu sehen. Normaler Asphalt reflektiert fast kein Sonnenlicht, dieser neue Straßenbelag hingegen dreimal so viel. In Tests blieb der Straßenbelag dadurch bis zu 22 Grad kühler als normaler Asphalt.
Der Test dauert drei Jahre, um zu prüfen, ob das Material robust genug ist und in der Praxis gut funktioniert. Ein früherer Versuch im Jahr 2021 schlug fehl, weil der Belag schnell kaputt ging. Jetzt scheint es besser zu funktionieren, auch wenn es noch 30 Prozent teurer ist als herkömmlicher Asphalt. Der Preis wird wahrscheinlich sinken, wenn mehr davon verwendet wird.
Experten sagen jedoch, dass kühler Asphalt nicht ausreicht. Schatten und Grünflächen wirken viel besser gegen Wärmeinseln. Bäume und Parks machen die Stadt kühler und lebenswerter. Deshalb will Barcelona bis 2030 rund 160 Hektar zusätzliche Grünflächen und 100 Hektar weniger befestigte Flächen schaffen.
Mit der Kombination aus innovativen Materialien und mehr städtischer Grünfläche hofft Barcelona, den zunehmenden Hitzestress bekämpfen zu können. Wenn der Versuch mit kühlem Asphalt erfolgreich ist, könnte dieses Modell auch in anderen Städten angewendet werden, in denen das Problem der Wärmeinseln immer größer wird.
Quelle: Agenturen





