Bedenkliche Zusatzstoffe in den meisten Supermarkt-Eissorten

Vorlesen lassen? ↑↑⇑⇑↑↑ | Lesedauer des Artikels: ca. 4 Minuten -

Eine aktuelle Studie der Organisation für Verbraucher und Nutzer OCU hat Alarm geschlagen hinsichtlich der Qualität von Eiscreme in Bechern, die in spanischen Supermärkten verkauft wird. Von den 32 untersuchten Produkten enthalten 28 Zusatzstoffe, die nach den Kriterien europäischer Verbraucherorganisationen als „nicht empfehlenswert” gelten, was mehr als 87 % der bewerteten Produkte entspricht.

Der am Freitag (06.06.2025) veröffentlichte Bericht hebt hervor, dass die überwiegende Mehrheit dieser Eissorten als ultra-verarbeitete Produkte einzustufen sind, die sich durch einen geringen Gehalt an hochwertigen Milchfetten und eine Zusammensetzung aus künstlichen Aromen, Sirupen und verschiedenen Lebensmittelzusatzstoffen auszeichnen, die bei Experten für Ernährung und Lebensmittelsicherheit Besorgnis erregen.

Zu den als problematisch eingestuften Inhaltsstoffen gehören insbesondere E-442, E-471, E-472c und Verbindungen der Familie E-14XX. Diese Zusatzstoffe sind zwar nach geltendem Recht in Spanien und der Europäischen Union (EU) zugelassen, werden jedoch von verschiedenen Verbraucherschutzorganisationen für den regelmäßigen Verzehr als nicht empfehlenswert eingestuft.

Lesetipp:  Kalifornien verklagt die Trump-Regierung
Gustav Knudsen | Kognitive Dissonanz

Experten warnen, dass diese Inhaltsstoffe zwar bestimmte technologische Funktionen wie Stabilisatoren, Emulgatoren oder Verdickungsmittel erfüllen, die die Textur und Haltbarkeit von Speiseeis verbessern, ihr häufiger Verzehr jedoch mit mittel- und langfristigen unerwünschten Auswirkungen auf die Gesundheit verbunden sein könnte, insbesondere bei empfindlichen Bevölkerungsgruppen wie Kindern oder Menschen mit bestimmten Erkrankungen.

Die Analyse konzentrierte sich nicht nur auf die chemische Zusammensetzung der Produkte, sondern auch auf ihre sensorischen Eigenschaften. Zu diesem Zweck führte eine Gruppe von Konditoren eine umfassende Verkostung der 32 Produkte durch, die insgesamt recht enttäuschende Ergebnisse lieferte.

Die Schokoladeneissorten schnitten etwas besser ab als die anderen und wiesen bessere organoleptische Eigenschaften auf. Im Gegensatz dazu wurden die Vanilleeissorten wegen ihres „mangelnden Geschmacks” scharf kritisiert, während die Karamelleissorten als „übermäßig süß” beschrieben wurden, was ihre Ausgewogenheit und den Genuss für den Durchschnittsverbraucher erheblich beeinträchtigt. Diese schlechte Bewertung in Bezug auf die sensorische Qualität kommt zu den Bedenken hinsichtlich der Zusatzstoffe hinzu und ergibt ein wenig ermutigendes Bild für Liebhaber dieses beliebten Sommerdesserts.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Studie ist die Analyse des Energiegehalts dieser Produkte. Den gewonnenen Daten zufolge kann der Kaloriengehalt insgesamt als „hoch” angesehen werden, wobei jedoch je nach Geschmack erhebliche Unterschiede festzustellen sind.

Die kalorienreichsten Eissorten waren Karamelleis mit 268 kcal pro 100 Gramm Produkt. Es folgt Schokoladeneis mit 236 kcal/100 g, während Vanilleeis mit 195 kcal/100 g als kalorienärmste der untersuchten Sorten gilt, aber dennoch einen beträchtlichen Kaloriengehalt aufweist.

Diese Zahlen sind besonders relevant, wenn man bedenkt, dass eine übliche Portion dieser Produkte in der Regel mehr als 100 Gramm beträgt, was einen erheblichen Kaloriengehalt in einer einzigen Mahlzeit bedeutet. Dies ist besonders besorgniserregend in einem Land wie Spanien, wo die Übergewichts- und Adipositasraten in den letzten Jahren gestiegen sind.

Angesichts dieser Ergebnisse empfehlen Ernährungsexperten den spanischen Verbrauchern, den Verzehr dieser Produkte zu reduzieren, insbesondere während der Sommersaison, wenn der Konsum tendenziell deutlich ansteigt. Es wird empfohlen, die Etiketten sorgfältig zu lesen und dabei besonders auf die Zutatenliste und das Vorhandensein der als problematisch eingestuften Zusatzstoffe zu achten.

Als Alternative wird empfohlen, auf handwerklich hergestelltes Eis oder hausgemachte Produkte zurückzugreifen, bei denen die Qualität der verwendeten Zutaten kontrolliert werden kann. Es wird auch empfohlen, Eiscreme mit der Kennzeichnung ökologisch oder biologisch in Betracht zu ziehen, da diese in der Regel weniger künstliche Zusatzstoffe enthält und ein ausgewogeneres Nährwertprofil aufweist. In jedem Fall weisen Ernährungswissenschaftler darauf hin, dass auch die gesündesten Eissorten in Maßen genossen und in eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung integriert werden sollten und nicht als regelmäßiger Ersatz für andere, nahrhaftere Desserts oder Snacks dienen sollten.

Quelle: Agenturen