„Beleidigend und völlig unzureichend“

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Die Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag für die rund 180.000 Beschäftigten im Hotel- und Gaststättengewerbe auf den Balearen verlaufen äußerst schwierig. Bei dem Treffen am Mittwoch, dem 30. April, legten die Arbeitgeber erstmals ein konkretes Lohnangebot vor: eine Erhöhung um insgesamt 8,5 Prozent, verteilt auf drei Jahre. Für 2025 sollen 3,5 Prozent hinzukommen, gefolgt von jeweils 2,5 Prozent in den Jahren 2026 und 2027.

Die Gewerkschaften reagieren heftig und lehnen das Angebot als „völlig unzureichend“ ab. Nach Angaben der Gewerkschaftsverbände UGT und CCOO liegt der Vorschlag zehn Prozent unter ihrer eigenen Forderung: Sie wollen eine Lohnerhöhung von 19 Prozent für denselben Zeitraum. UGT-Sprecher José García Relucio bezeichnete das Angebot sogar als „beleidigend“, während CCOO-Verhandlungsführer Héctor Gómez auf die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten auf den Inseln und die Rekordgewinne im Tourismus hinwies: „Dieses Angebot wird der Realität nicht gerecht.“

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Obwohl beide Seiten während der Verhandlungen keine wesentliche Annäherung erzielen konnten, einigten sie sich darauf, dass der neue Tarifvertrag eine Laufzeit von drei Jahren haben soll. Außerdem wurde ein zwölfköpfiger Unterausschuss eingerichtet, der sich aus sechs Vertretern der Arbeitgeber und sechs Vertretern der Gewerkschaften zusammensetzt. Dieser Ausschuss soll nun die Verhandlungen vorantreiben, bevor am 22. Mai eine neue große Sitzung stattfindet.

Die Arbeitgebervertreterin María José Aguiló deutete an, dass möglicherweise Spielraum für ein höheres Lohnangebot bestehe, knüpfte dies jedoch an Fortschritte in anderen Bereichen – wie den Einsatz von Personal an mehreren Standorten und die Bekämpfung der relativ hohen Fehlzeiten auf den Balearen.

Sollten in den kommenden Wochen keine Fortschritte erzielt werden, schließen die Gewerkschaften Streiks nicht aus.

Quelle: Agenturen