Die belgische Königsfamilie hat diese Woche eine besondere Reise abgeschlossen: ihre Pilgerreise nach Santiago de Compostela. König Philippe und Königin Mathilde erreichten zusammen mit Prinz Gabriel, Prinz Emmanuel und Prinzessin Eléonore am 16. April die berühmte Plaza del Obradoiro in Santiago. Dieser Meilenstein fiel mit dem 17. Geburtstag von Prinzessin Eléonore zusammen, was die Ankunft zu etwas ganz Besonderem machte.
Die königliche Familie begann diese Pilgerreise 2017 in Roncesvalles in der Region Navarra. Seitdem haben sie jedes Jahr während der Semana Santa einen Teil des berühmten Camino Francés zurückgelegt. Ausgenommen waren die Jahre während der Pandemie, als Reisen vorübergehend unmöglich waren. Insgesamt haben sie etwa 764 Kilometer zu Fuß zurückgelegt. In diesem Jahr begann ihre letzte Etappe in Sarria in der Provinz Lugo.
Auffällig war die Abwesenheit von Kronprinzessin Elisabeth, der ältesten Tochter und Thronfolgerin. Sie absolviert derzeit einen Master-Studiengang in Public Policy an der Universität Boston. Auch Prinz Emmanuel musste auf dieser letzten Etappe eine Verletzung hinnehmen: Er zog sich eine Fußverletzung zu und musste einen Teil der Strecke mit Krücken und einem Verband um den Fuß zurücklegen.
Trotz ihres königlichen Status reiste die Familie bescheiden. In bequemer Wanderkleidung und mit Rucksäcken auf dem Rücken fielen sie unter den vielen anderen Pilgern kaum auf. Sie gaben keine Interviews, machten keine groß angelegten Ankündigungen und versuchten, ihre Reise so anonym wie möglich zu halten. Erst bei ihrer Ankunft in Santiago erregten sie die Aufmerksamkeit einiger anderer Pilger und Touristen.
Nach ihrer Ankunft nahmen sie an einer religiösen Zeremonie in der Kathedrale von Santiago teil. Auch dort baten sie darum, aus Respekt vor der spirituellen Bedeutung ihrer Reise keinen prominenten Platz einzunehmen. Für König Philippe war es etwas ganz Besonderes: Kurz zuvor hatte er seinen 65. Geburtstag gefeiert.
Mit dem Abschluss dieser Pilgerreise beendet die belgische Königsfamilie eine achtjährige Tradition. Ihre Teilnahme am Jakobsweg ist unter europäischen Königshäusern einzigartig und zeigt ihre Verbundenheit mit spirituellen Werten und ihren Wunsch, dem einfachen Volk nahe zu bleiben.
Quelle: Agenturen