Besorgnis über Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung in Spanien

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Das Europäische Parlament hat am Donnerstag (22.05.2025) seine Besorgnis über die seiner Ansicht nach Verschlechterung der Rechtsstaatlichkeit in Spanien zum Ausdruck gebracht. In einem angenommenen Bericht bedauert das Parlament die „Angriffe auf die Rechtsstaatlichkeit und die Gewaltenteilung“ durch die Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez. Die Kritik richtet sich insbesondere gegen das umstrittene Amnestiegesetz, das bereits auf nationaler Ebene für Uneinigkeit sorgt und nun auch auf europäischer Ebene Beachtung findet.

Der vom Petitionsausschuss erstellte Bericht dient als Barometer für die öffentliche Meinung innerhalb der EU. Das Dokument weist auf einen erheblichen Anstieg von Beschwerden aus Spanien hin, von denen viele das von der Regierung vorgeschlagene Amnestiegesetz betreffen.

Ein Änderungsantrag der spanischen Delegation der rechtsextremen Partei Vox erhielt genügend Unterstützung, um eine direkte Kritik an der Regierung wegen angeblicher Angriffe auf die Unabhängigkeit der Justiz aufzunehmen.

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Gustav Knudsen | Reflexivum

Die Abstimmung über den Änderungsantrag war knapp, aber aussagekräftig: 298 Europaabgeordnete stimmten dafür, 273 dagegen und 15 enthielten sich. Damit bringt das Parlament seine Besorgnis über die seiner Ansicht nach parteipolitische Nutzung institutioneller Macht in einem Kontext zum Ausdruck, in dem die Trennung zwischen Exekutive und Judikative zunehmend als unter Druck geraten empfunden wird.

Vox reagierte positiv auf die Unterstützung des Europäischen Parlaments. Nach Angaben der Partei wurde in Brüssel lange Zeit versucht, ihre Stimme zu unterdrücken. Nun sei das Parlament endlich auf die Probleme innerhalb der spanischen Politik und die Politik der Regierung Sánchez eingegangen, die ihrer Meinung nach auf die Erhaltung der Macht auf Kosten demokratischer Prinzipien ausgerichtet sei.

Quelle: Agenturen