Besorgniserregende Ausbreitung von Schimmelpilz in spanischen Krankenhäusern

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Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) schlägt Alarm wegen der raschen Ausbreitung des Schimmelpilzes Candida auris in spanischen Krankenhäusern. Dieser resistente Schimmelpilz stellt ein großes Risiko für Patienten in kritischem Zustand dar, insbesondere auf Intensivstationen, wo eine Infektion lebensgefährlich sein kann.

Zwischen 2013 und 2023 wurden in den EU- und EWR-Ländern mehr als 4.000 Fälle festgestellt. Fast die Hälfte davon stammt aus Spanien: mehr als 1.800 Meldungen in den letzten zehn Jahren. Allein im Jahr 2023 gab es 1.346 Neuinfektionen in 18 europäischen Ländern, wobei Spanien am stärksten betroffen war.

Das Problem ist, dass C. auris oft nicht auf Medikamente gegen Pilze anspricht. Der Pilz kann auch lange Zeit auf Geräten und Oberflächen in Krankenhäusern verbleiben. Dadurch verbreitet er sich leicht weiter. Seit dem ersten Ausbruch in Valencia im Jahr 2016 gibt es immer noch regelmäßig neue Fälle, vor allem in Valencia, aber auch anderswo in Spanien.

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Gustav Knudsen | Serendipity

Nach Angaben des ECDC gehört Spanien mittlerweile zur höchsten Risikogruppe. Das bedeutet, dass der Pilz in einigen Regionen so weit verbreitet ist, dass es sich nicht mehr um einzelne Ausbrüche handelt, sondern um eine dauerhafte Präsenz.

Trotz der besorgniserregenden Zahlen gibt es große Unterschiede in der Vorgehensweise und Überwachung. In Spanien gibt es kein nationales Meldesystem speziell für C. auris, und Krankenhäuser tauschen nicht immer Daten aus. Darüber hinaus gibt es nicht überall klare Richtlinien zur Infektionsprävention, was eine schnelle Ausbreitung begünstigt.

Das ECDC drängt daher auf eine bessere Koordination zwischen Krankenhäusern und Regionen, schnelle Meldesysteme und strengere Infektionskontrollen. Nur durch frühzeitige Erkennung und gemeinsames Handeln kann die weitere Ausbreitung dieses gefährlichen Erregers eingedämmt werden.

Quelle: Agenturen