Eine Investition von fast 1,8 Milliarden Euro zur Verbesserung des Zustands der regionalen Straßen in Spanien könnte jedes Jahr fast 300 Menschenleben retten und mehr als 800 schwere Verletzungen durch Verkehrsunfälle verhindern. Dies geht aus Schätzungen der Fundación Mapfre und der Asociación Española de la Carretera (AEC) hervor.
Auch wenn eine solche Investition hoch erscheinen mag, bietet sie kurzfristig einen klaren sozialen und wirtschaftlichen Nutzen. Prävention ist die kosteneffizienteste Investition, aber eine vollständige Beseitigung der Opfer zum Nulltarif ist nicht realistisch. Wenn nicht investiert wird, kommt es jedes Jahr zu Tausenden von Tragödien.
Obwohl der meiste Verkehr auf den Autobahnen abgewickelt wird (65 % des Gesamtverkehrs), ereignen sich drei von vier Todesfällen bei Verkehrsunfällen (fast 70 %) außerhalb der Städte. Etwa 50 % der jährlichen Unfälle ereignen sich auf konventionellen Straßen, d.h. auf Straßen mit nur einer Fahrspur pro Fahrtrichtung, die 89 % der spanischen Straßen ausmachen.
In dem Bericht wird hervorgehoben, dass Rechts- und Linksabbiegen, Frontal- und Seitenkollisionen sowie Zusammenstöße mit Fußgängern die häufigsten Unfälle auf diesen Straßen sind. Auf sie entfallen 69 % der Unfälle mit Verletzten, 89 % der Unfälle mit mindestens einem Todesopfer und 81 % der Unfälle mit Verletzten, die ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Um zu verhindern, dass man nach rechts von der Straße abkommt, wird die Installation von Leitplanken vorgeschlagen, insbesondere um die Sicherheit schwächerer Verkehrsteilnehmer wie Motorradfahrer zu verbessern. Durch diese Maßnahme könnten bis zu 47 % der Verletzungen auf diesen Straßen verringert werden.
Die Autoren des Berichts betonen auch die Bedeutung von akustischen Signalen, die bis zu 21 % der Verletzungen auf diesen Straßen reduzieren könnten, sowie von reflektierenden Markierungen, die auch als „Katzenaugen“ bekannt sind. Diese sind für die Straßenbeschilderung von entscheidender Bedeutung, da sie entscheidend zur Verbesserung der Sichtbarkeit für die Fahrer beitragen und die Zahl der Unfälle insbesondere um 37 % verringern.
Was die Kollisionen mit Fußgängern anbelangt, so können sie nach Schätzungen von Experten durch Maßnahmen wie eine bessere Beleuchtung von Straßenabschnitten in der Nähe von Stadtgebieten sowie von Fußwegen (-75 %) und Seitenstreifen oder gemeinsam genutzten Flächen für Fußgänger (-70 %) um 60 % verringert werden.
Der Bericht fordert auch Initiativen zur Verringerung von Unfällen mit Radfahrern, wie z.B. die weitere Verbesserung der festen und dynamischen Signalisierung ihrer Anwesenheit, ein Netz sicherer Radwege auf stark befahrenen Strecken und die Verwendung von rutschfesten Farben.
Die Infrastruktur der herkömmlichen Straßen Spaniens weist zahlreiche Mängel auf, die zu vielen Verkehrsunfällen und Todesopfern führen. Durch Investitionen in Verbesserungen könnten Tausende von Menschenleben gerettet werden.
Viele Unfälle ereignen sich auf Straßenabschnitten mit plötzlichen Verengungen oder scharfen Kurven. Eine bessere Beschilderung und mehr Platz für Ausweichmanöver könnten hier viel Unheil verhindern.
Ein Großteil der spanischen Landstraßen ist nachts unbeleuchtet. Eine Ausweitung der Straßenbeleuchtung könnte die Sicht der Autofahrer erheblich verbessern und viele Zusammenstöße mit Fußgängern oder dem Gegenverkehr verhindern.
Viele Unfälle werden durch Fahrzeuge verursacht, die von der Straße abkommen und mit Hindernissen am Straßenrand kollidieren. Breitere, gepflasterte Randstreifen mit einem allmählichen Übergang zur Fahrbahn können dieses Problem erheblich verringern.
Dem Bericht zufolge ereignen sich drei von vier tödlichen Verkehrsunfällen (etwa 70 %) außerhalb von Städten, insbesondere auf herkömmlichen Straßen mit nur einer Fahrspur in jeder Richtung. Auf solchen Straßen ereignen sich jedes Jahr etwa die Hälfte aller Verkehrstoten in Spanien.
Die Hauptrisikofaktoren, die zu tödlichen Unfällen führen, sind das Abkommen von der Fahrbahn, Frontal- oder Seitenaufprall und Zusammenstöße mit Fußgängern. Auf herkömmlichen Straßen ist der Anteil der tödlichen Unfälle unter Motorradfahrern ebenfalls relativ hoch.
Vorbeugung ist letztlich billiger als die enormen sozialen Kosten der Verkehrsopfer. Die berechnete Investition von 1,8 Milliarden Euro würde sich bereits kurzfristig durch die Hunderte von Menschenleben und die vielen Milliarden Euro an Sozialkosten, die eingespart werden könnten, bezahlt machen.
Quelle: Agenturen