Betrügt Spanien die EU?

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Die Europäische Staatsanwaltschaft untersucht derzeit nicht weniger als 75 Fälle in Spanien, in denen der Verdacht auf Betrug mit europäischen Geldern besteht. Laut dem Jahresbericht der Europäischen Staatsanwaltschaft beläuft sich der Gesamtschaden in Spanien auf etwa 465 Millionen Euro. Insbesondere im Jahr 2024 wurden viele neue Fälle eröffnet, wobei 48 neue Untersuchungen einen Gesamtschaden von über 216 Millionen Euro verursachten.

In Spanien stehen viele der Betrugsfälle im Zusammenhang mit der Einreichung unvollständiger, unrichtiger oder falscher Dokumente, insbesondere in Bezug auf Ausgaben, die nichts mit öffentlichen Ausschreibungen zu tun haben. Rund 42 Prozent der Untersuchungen konzentrieren sich darauf. Es gibt auch Untersuchungen zu Betrug bei öffentlichen Aufträgen (rund 11 Prozent), kriminellen Organisationen (10 Prozent) und Mehrwertsteuerbetrug (9 Prozent). Insbesondere die letztgenannte Form des Betrugs verursacht einen geschätzten Schaden von 227 Millionen Euro.

Die Europäische Staatsanwaltschaft legt auch besonderes Augenmerk auf Mittel aus dem Programm NextGenerationEU, das zur Minderung des durch die Pandemie verursachten wirtschaftlichen Schadens geschaffen wurde. Ende 2024 gab es in der EU 311 aktive Ermittlungen zu dieser Art von Fonds, wobei der Gesamtschaden auf 2,8 Milliarden Euro geschätzt wurde. Dieser Betrag macht fast ein Drittel aller durch Subventionsbetrug verursachten Schäden aus, und es wird vermutet, dass diese Zahl weiter steigen wird.

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In der Europäischen Union wurden bis Ende 2024 nicht weniger als 2.666 Untersuchungen durchgeführt, mit einem geschätzten Gesamtschaden von fast 25 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte dieses Betrags stammt aus grenzüberschreitendem Mehrwertsteuerbetrug, an dem häufig kriminelle Organisationen beteiligt sind. Diese Form des Betrugs ist nicht nur ein finanzielles Problem, sondern wird auch als Risiko für die innere Sicherheit angesehen.

In Spanien konzentrieren sich die meisten Untersuchungen auf Programme zur Entwicklung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums, gefolgt von anderen Programmen, die als fragwürdig gelten, sowie auf städtische oder regionale Entwicklungsprojekte. Auffällig ist, dass mehr als 74 Prozent der Betrugsmeldungen von privaten Unternehmen stammen, gefolgt von nationalen Behörden und europäischen Institutionen.

Diese Zahlen zeigen, dass Betrug mit europäischen Subventionen in Spanien und der Europäischen Union nach wie vor ein ernstes Problem darstellt, trotz früherer Versuche, die Kontrolle über die Verwendung dieser Mittel zu verbessern. Brüssel bleibt daher wachsam und rechnet damit, in Zukunft noch mehr Fälle aufzudecken.

Quelle: Agenturen