Spanien hat eine neue Maßnahme eingeführt, die Arbeitnehmern bei extremen Wetterereignissen Anspruch auf bezahlten Urlaub gibt. Dieser so genannte „Klimaurlaub“ kann bis zu vier Tage dauern und soll Arbeitnehmer vor ernsten und unmittelbaren Gefahren schützen. Der spanische Ministerrat hat das Gesetz am Donnerstag (28.11.2024) gebilligt, und am vergangenen Freitag ist die Regelung offiziell in Kraft getreten. Das Dekret wird demnächst dem Parlament zur endgültigen Genehmigung vorgelegt.
Das Gesetz über „permisos climáticos “ wurde als Reaktion auf die katastrophalen Überschwemmungen im Oktober in der Region Valencia eingeführt, bei denen mehr als 200 Menschen ums Leben kamen. Tausende von Einwohnern waren tagelang ohne sauberes Trinkwasser und Lebensmittel. Die Maßnahme wurde durch ähnliche Regelungen in Ländern wie Kanada inspiriert.
Bei Katastrophenwarnungen der Behörden, z.B. bei Überschwemmungen oder schweren Stürmen, dürfen die Arbeitnehmer zu Hause bleiben. Die Arbeitgeber sind verpflichtet, ihre Mitarbeiter über Sicherheitsmaßnahmen zu informieren und sie vor Gefahren am Arbeitsplatz zu schützen. Wenn der Urlaub länger als vier Tage dauert, können die Unternehmen nach alternativen Lösungen suchen, z.B. den Urlaub verlängern oder eine andere Arbeit anbieten.
Die Regelung ist Teil eines größeren Pakets von Unterstützungsmaßnahmen für Opfer von Naturkatastrophen. Neben dem Klimaturlaub wurden auch Finanzhilfen und andere Hilfsmaßnahmen angekündigt.
Damit unternimmt Spanien einen wichtigen Schritt hin zu einem besseren Schutz der Arbeitnehmer und einer proaktiven Politik gegen die Auswirkungen des Klimawandels. In den letzten Jahren hatte das Land zunehmend mit extremen Wetterbedingungen wie Hitzewellen, starken Regenfällen und Stürmen zu kämpfen.
Quelle: Agenturen