Jeden Sommer empfängt die Inselgruppe im Mittelmeer östlich des spanischen Festlands Millionen von Touristen, weit mehr, als die Infrastruktur verkraften kann. Angesichts des Besucheransturms hat die größte spanische Gewerkschaft CCOO auf einer Konferenz am Donnerstag, dem 23. Oktober, vorgeschlagen, die seit 2016 geltende Kurtaxe in den Monaten Juli und August drastisch von 4 auf 15 Euro pro Person und Nacht zu erhöhen.
„Dies ist keine Preiserhöhung, die darauf abzielt, die Einnahmen zu steigern, sondern eine Abschreckungsmaßnahme“, sagt CCOO-Vorsitzender José Luís García in der Zeitung Ultima Hora.
Für eine vierköpfige Familie kann sich der Gesamtbetrag auf über 300 Euro pro Woche belaufen. „Es gibt keinen Platz mehr, um hier in der Hochsaison weitere Besucher aufzunehmen“, meint der Mann.
Der Vorschlag folgt auf die Ablehnung eines Gesetzentwurfs zur Verdopplung der bestehenden Tourismussteuer durch das Parlament der Balearen Anfang dieser Woche und ist Teil eines 52-Punkte-Plans, den die Gewerkschaft vorgelegt hat. Darüber hinaus soll der Bau neuer Hotels vorübergehend ausgesetzt werden, während der schrittweisen Modernisierung bestehender Einrichtungen Vorrang eingeräumt wird.
Palma de Mallorca hatte bereits 2022 ein Verbot für den Bau neuer touristischer Unterkünfte eingeführt. Weitere Maßnahmen umfassen die Erhöhung des obligatorischen Verbrauchs lokaler Produkte in Hotels und die Verringerung des CO₂-Fußabdrucks touristischer Aktivitäten. Ziel ist es, den Tourismus mit Blick auf die Umwelt und die lokale Gemeinschaft zu fördern.
Quelle: Agenturen




