Astronomie-Fans haben sich schon einen Termin im Kalender vorgemerkt. Der nächste von Spanien aus sichtbare „Blutmond” wird in der Nacht vom Sonntag, dem 7. September, auf Montag, den 8. September, zu sehen sein.
Dieses Phänomen, bei dem es sich eigentlich um eine totale Mondfinsternis handelt, taucht unseren Trabanten in rote und orange Farbtöne und sorgt für ein außergewöhnliches Schauspiel, für dessen Beobachtung keine spezielle Ausrüstung erforderlich ist. Die Mondfinsternis wird in weiten Teilen Spaniens zu sehen sein, allerdings mit regionalen Unterschieden. Die totale Phase der Finsternis wird etwa zwischen 19:30 und 20:52 Uhr spanischer Zeit stattfinden und ihren Höhepunkt gegen 20:11 Uhr erreichen.
Das Interessanteste daran ist, dass der Mond in den meisten Teilen der Halbinsel und auf den Balearen bereits verfinstert über dem östlichen Horizont aufgehen wird, was für Beobachter und Fotografen ein besonders beeindruckendes Bild bieten wird. Allerdings werden nicht alle Spanier das Phänomen in seiner Gesamtheit genießen können.
In Westgalicien und auf den Kanarischen Inseln geht der Mond erst nach Ende der totalen Phase auf, sodass die Bewohner dort nur die partielle Phase der Mondfinsternis sehen können. Dennoch verspricht das Spektakel ein faszinierendes Erlebnis, für alle, die die Möglichkeit haben, es von irgendwo im Land aus zu beobachten.
Für die Bewohner Mallorcas verspricht die Beobachtung besonders günstig zu sein. Die Baleareninsel bietet einen privilegierten Blick auf die Finsternis, da der Mond bereits um 19:30 Uhr vollständig verfinstert über dem Meerhorizont aufgehen wird. Orte wie Es Trenc, Cala Millor, Playa de Muro oder der Mirador de la Victoria in Alcúdia sind ideale Orte für die Beobachtung.
Was wir umgangssprachlich als „Blutmond” bezeichnen, ist ein optisches Phänomen, für das es eine wissenschaftlich fundierte Erklärung gibt. Während einer totalen Mondfinsternis steht die Erde zwischen Sonne und Mond und blockiert das direkte Sonnenlicht, das normalerweise unseren Mond beleuchtet. Allerdings wird nicht das gesamte Licht blockiert. Die Erdatmosphäre wirkt wie ein natürlicher Filter, der einen Teil der Sonnenstrahlen zum Mond umlenkt.
Bei diesem als Rayleigh-Streuung bekannten Prozess werden die blauen und grünen Farben des Lichtspektrums herausgefiltert, sodass hauptsächlich Rot- und Orangetöne durchgelassen werden. Diese erreichen schließlich die Mondoberfläche und färben sie in die charakteristische kupfer- oder rötliche Farbe, die dem Phänomen seinen Namen „Blutmond” gegeben hat. Dieses astronomische Ereignis ist nicht das erste seiner Art im Jahr 2025.
Am 14. März dieses Jahres konnten wir bereits eine weitere totale Mondfinsternis beobachten, die von Spanien aus zu sehen war, insbesondere im Zentrum und Westen der Halbinsel, auf den Kanarischen Inseln, Ceuta und Melilla.
Totale Mondfinsternisse sind nicht extrem selten, treten aber auch nicht häufig auf, was jedes Ereignis zu einer Gelegenheit macht, die sich Astronomie-Fans nicht entgehen lassen sollten. Die Tatsache, dass wir 2025 zwei totale Mondfinsternisse von unserem Land aus beobachten können, ist ein Umstand, der sich nicht jedes Jahr wiederholt, was das bevorstehende Ereignis im September für Liebhaber astronomischer Phänomene noch besonderer macht.
Im Gegensatz zu Sonnenfinsternissen können Mondfinsternisse mit bloßem Auge völlig gefahrlos beobachtet werden, ohne dass spezielle Filter oder Augenschutz erforderlich sind. Um das Erlebnis in vollen Zügen genießen zu können, empfehlen Experten, einen Ort mit freiem Blick nach Osten zu suchen, fernab von der Lichtverschmutzung großer Städte. Ein Fernglas oder ein kleines Teleskop können das Erlebnis verbessern, da sie während der Finsternis mehr Details der Mondoberfläche erkennen lassen, sind jedoch nicht unbedingt erforderlich. Unverzichtbar sind hingegen Geduld und natürlich ein klarer Himmel, um das Phänomen ohne Störungen durch Wolken oder andere Wettererscheinungen beobachten zu können.
Die Mondfinsternis verläuft nach einem genauen Zeitplan, den Hobbyastronomen kennen sollten, um keine Phase zu verpassen. Auf der Iberischen Halbinsel und den Balearen (MESZ) ist der Ablauf wie folgt: Beginn der Halbschattenphase um 18:28 Uhr (noch nicht sichtbar), Beginn der Totalphase um 19:30 Uhr (etwa zeitgleich mit dem Mondaufgang), Höhepunkt der Sonnenfinsternis um 20:11 Uhr, Ende der Totalität um 20:52 Uhr, Ende der partiellen Sonnenfinsternis um 21:56 Uhr und Ende der Sonnenfinsternis (Halbschatten) um 22:55 Uhr, wobei diese letzte Phase kaum wahrnehmbar ist.
Für Beobachter auf den Kanarischen Inseln (eine Stunde weniger) müssen die Zeiten entsprechend der Zeitverschiebung angepasst werden, wobei zu berücksichtigen ist, dass auf dieser Inselgruppe nur die partielle Phase der Finsternis zu sehen sein wird, sobald der Mond nach Ende der Totalität über dem Horizont aufgegangen ist.
Nach der Finsternis vom 7. bis 8. September 2025 müssen spanische Astronomie-Fans mehrere Jahre warten, um ein ähnliches Schauspiel von unserem Land aus zu beobachten. Die nächsten von Spanien aus sichtbaren totalen Mondfinsternisse werden erst in der nächsten Fünfjahresperiode stattfinden, was die Gelegenheit im September für Enthusiasten noch wertvoller macht. Totale Mondfinsternisse sind zeitlich unregelmäßig verteilt und nicht alle sind von allen Regionen der Erde aus zu sehen. Experten empfehlen daher, die Gelegenheit, dieses Phänomen zu beobachten, nicht zu verpassen, wenn es sich für unseren geografischen Standort günstig darstellt.
Quelle: Agenturen