Café con leche – Wer hat’s erfunden?

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Für Millionen von Spaniern beginnt der Tag erst nach einem dampfenden Café con leche richtig. Aber wer hat eigentlich beschlossen, Kaffee und Milch zu mischen? Es stellt sich heraus, dass diese heute so selbstverständliche Kombination eine lange und internationale Reise hinter sich hat.

Kaffee gehört zu den meistgetrunkenen Getränken in Spanien. So trinken 63 Prozent der Spanier über 15 Jahren täglich mindestens eine Tasse. Nicht weniger als acht von zehn trinken ihn am liebsten mit Milch. Damit ist der Café con leche zweifellos der absolute Favorit.

Die Idee, Milch zu Heißgetränken hinzuzufügen, stammt vermutlich aus China. Bereits während der Qing-Dynastie wurde Milch in den Tee gegeben. Der niederländische Diplomat Johan Nieuhoff ließ sich davon inspirieren und probierte im 17. Jahrhundert Kaffee mit Milch, genau zu der Zeit, als die VOC Kaffee aus Java nach Europa brachte.

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Auch in Wien spielte Kaffee mit Milch eine wichtige Rolle. Der Pole Jerzy Franciszek Kulczycki eröffnete dort 1685 ein Kaffeehaus. Da der starke türkische Kaffee nicht gut ankam, fügte er Milch und Honig hinzu. Der Honig wurde später durch Zucker ersetzt, und so entstand die Wiener Melange, ein Vorläufer des Cappuccino.

In Frankreich taucht die Kombination 1690 in den Briefen von Madame de Sévigné auf, die ihrer Tochter von ihrer Liebe zu Kaffee mit Milch schrieb.

In Spanien ging man noch einen Schritt weiter: Der Arzt Juan de Tariol aus Palencia veröffentlichte 1692 in seinem Buch „Noticias de el Caphé” ein Rezept für Café con Leche, wodurch das Getränk auch hier offiziell seinen Platz fand.

Seitdem ist der Café con Leche aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Von Madrid bis Paris und von Wien bis Amsterdam: Die einfache, aber perfekte Mischung aus Kaffee und Milch ist ein Klassiker, der sich über die Jahre bewährt hat.

Quelle: Agenturen