Die italienische Insel Capri (Süditalien), die im Sommer zu den beliebtesten Urlaubszielen im Mittelmeer gehört, hat am Samstag (22.06.2024) wegen einer „größeren“ Panne in der Wasserversorgung vorübergehend die Ankunft von Touristen eingeschränkt. Der Bürgermeister Paolo Falco unterzeichnete zunächst eine Verordnung, die „jedem den Zugang zum Gebiet von Capri untersagt, mit Ausnahme der Inselbewohner“, des Gesundheitspersonals, der Polizei und der Arbeiter, die Waren auf die Insel transportieren.
Diese Entscheidung überraschte Hunderte von Touristen, die vom Hafen Neapels aus über das Wochenende auf die Insel kommen wollten und trotz ihrer Reservierung an Land blieben, obwohl sie eine starke Hitzewelle erlebten. Die Situation hat auch diejenigen verärgert, die vom Tourismus auf der Insel leben, sowie die Besitzer von Bars und Restaurants, wie lokale Medien berichteten.
Daraufhin wurde beschlossen, „Hotelgästen, die über ausreichende Wassertanks verfügen, um eine Unterkunft zu garantieren, und die ihre Reservierung nachweisen können“, zu erlauben, auf Capri von Bord zu gehen, bevor sie ein Fährticket kaufen. Grund für diese Maßnahme war ein „größerer Ausfall“ des Leitungsnetzes, das die Insel mit Trinkwasser aus der Stadt Castellammare di Stabia in der Nähe von Neapel (Süden) auf dem italienischen Festland versorgt.
„Auf der Insel gibt es keine Wasserressourcen mehr, die den Bedarf der Bevölkerung decken könnten“, heißt es in der Verordnung, und „die Notlage würde durch die Ankunft tausender Touristen, die dort täglich an Land gehen, noch verschlimmert“. Die städtische Verordnung bleibt in Kraft, bis der „Notstand“ beendet ist.
Der Regierungsdelegierte in Neapel, Michele Di Bari, versicherte, dass die Wasserversorgung der Insel in den nächsten Stunden wiederhergestellt werden könne. In der Zwischenzeit informierte die Stadtverwaltung die Bevölkerung darüber, dass am Samstag ab 15.00 Uhr Ortszeit (13.00 Uhr GMT) eine Reihe von Tankwagen des Wasserversorgers Gori auf einem örtlichen Platz bereitstehen werden. Jede ansässige Familie wird 25 Liter Wasser erhalten können. Die Behörden riefen die Einwohner auf, „zu kooperieren und ihren gesunden Menschenverstand walten zu lassen“, bis die Situation geklärt ist.
Quelle: Agenturen
