Nach mehr als sieben Jahrzehnten kommt plötzlich ein Ende der Geschichte des Club de Mar in Sitges. Der katalanische Oberste Gerichtshof (TSJC) hat der Forderung des spanischen Ministeriums zugestimmt, das Gebäude zu räumen. Damit verschwindet auf einen Schlag ein Ort, der seit 73 Jahren Teil des Küstenbildes von Sitges ist.
Der Club, der etwa 340 Mitglieder zählt, hatte nur wenige Tage Zeit, um alle Gegenstände aus dem Gebäude zu entfernen. Nach Ansicht des Vorstands handelt es sich um „eine ungerechte Entscheidung, die ein Stück lokaler Geschichte auslöscht”. Viele Mitglieder bezeichnen es als emotional schmerzhaft, dass die Türen an dem Ort geschlossen werden müssen, an dem Generationen das Segeln und Windsurfen gelernt haben.
Das Ministerium für ökologischen Wandel argumentiert, dass das etwa 1.800 Quadratmeter große Gelände zum öffentlichen Küstengebiet gehört und dass der Club ohne gültige Konzession dort ansässig war. Die Konzession aus den 1950er Jahren sei längst abgelaufen, während der Club angibt, immer in guter Absprache mit der Gemeinde gearbeitet zu haben.
Das Urteil sieht vor, dass der Club spätestens am Donnerstag, dem 23. Oktober, um acht Uhr morgens die Schlüssel übergeben muss. Danach kann die Behörde das Gelände übernehmen, notfalls mit Hilfe der Polizei. Der Club prüft noch, ob rechtliche Schritte möglich sind, um die Entscheidung anzufechten.
In der Zwischenzeit bereiten sich die Mitglieder auf das Schlimmste vor. Der Vorstand erwägt einen Insolvenzantrag, um die Position der 30 Mitarbeiter zu schützen. „Wir verlieren nicht nur ein Gebäude, sondern einen Treffpunkt, an dem Tausende von Menschen Erinnerungen gesammelt haben”, so der Vorsitzende.
Viele Einwohner von Sitges sind über die Entscheidung verärgert. Sie sind der Meinung, dass der historische Charakter des Club de Mar Grund genug gewesen wäre, das Gebäude zu erhalten. Dennoch scheint es, dass der Club trotz Protesten und Unterstützungsbekundungen bald nur noch in der Erinnerung der Einwohner weiterleben wird.
Quelle: Agenturen




