Die Region Valencia sieht sich aufgrund der schweren Regenfälle und Stürme von DANA, die vor zwei Wochen Teile des Landes heimsuchten, mit noch nie dagewesenen Verlusten im Agrarsektor konfrontiert. Die verheerenden Auswirkungen dieser extremen Witterungsbedingungen haben einem der wichtigsten Wirtschaftspfeiler der Region, der Landwirtschaft, einen schweren Schlag versetzt. Vor allem die Kaki- und Zitrusfrüchteproduktion ist stark betroffen, was verheerende Folgen für die Landwirte und die Wirtschaft im Allgemeinen hat.
In der Region La Ribera Alta, dem Zentrum des spanischen Kakianbaus, werden die Schäden an der Kakipflaume als besonders schwerwiegend angesehen. Der Beratende Ausschuss der DO Ribera del Xúquer schätzt, dass mehr als 60 % der Ernte verloren gegangen sind, ein Verlust, der noch weiter zunehmen könnte.
Diese Zerstörung hat große Auswirkungen auf den europäischen Markt, da die Region Valencia für etwa 90 % der gesamten spanischen Kakipflaumenproduktion verantwortlich ist und Spanien damit der größte Kakipflaumenproduzent in Europa ist.
In der vergangenen Saison produzierte die Region fast 400.000 Tonnen Kakis, von denen mehr als 60 % exportiert wurden, was einem Exportwert von über 140 Millionen Euro entspricht. Der Schlag von DANA fällt in die Hochphase der Kakipflaumenernte, die von Oktober bis Januar dauert. Der Schaden wirkt sich auch negativ auf die Lieferkette aus und stellt eine große logistische Herausforderung dar.
Neben der Kaki-Ernte haben die heftigen Regenfälle und Stürme auch der Zitrusfrüchteproduktion, dem wichtigsten Agrarsektor Valencias, erheblichen Schaden zugefügt. Die Landwirtschaftsorganisationen AVA-Asaja und La Unió schätzen die wirtschaftlichen Verluste bei Zitrusfrüchten auf rund 192 Millionen Euro, wobei die frühen Mandarinensorten besonders betroffen sind. Diese Schätzung übersteigt sogar die finanziellen Verluste bei Kakis, die auf 54 Millionen Euro geschätzt werden. Andere Kulturen, wie Gemüse und Avocados, erlitten Verluste in Höhe von 24,8 Mio. € bzw. 7,2 Mio. €.
Die Schäden im Zitrussektor sind zwar beträchtlich, haben aber nicht die gleichen Auswirkungen auf die Lieferkette wie bei Kakis, da Zitrusfrüchte in der gesamten Region Valencia angebaut werden. Schätzungsweise 10 % der Zitrusfrüchte, d.h. 250.000 bis 300.000 Tonnen der insgesamt 2,7 Millionen Tonnen, sind betroffen. Dennoch sind diese Verluste ein schwerer Schlag für die Zitrusfrüchteerzeuger, insbesondere in La Ribera. Im Jahr 2023 machten Zitrusfrüchte fast 3 % der Gesamtexporte der Region im Wert von 2,484 Milliarden Euro aus.
Neben den Schäden an den Kulturen weisen die Landwirtschaftsverbände darauf hin, dass die größten Kosten bei dieser Katastrophe auf die beschädigte Infrastruktur zurückzuführen sind. Von zerstörten Wegen und Terrassen bis hin zu beschädigten Bewässerungssystemen, Maschinen und landwirtschaftlichen Geräten – die Schäden an der Infrastruktur machen mehr als die Hälfte der geschätzten Gesamtsumme von mehr als 1 Milliarde Euro aus.
AVA-Asaja und La Unió fordern die Regierung dringend auf, zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen bereitzustellen, um dem betroffenen Sektor bei der Erholung zu helfen. Die spanische Regierung hat ein erstes Hilfspaket in Höhe von 440 Millionen Euro angekündigt, doch die Organisationen betonen, dass dies nicht ausreichen wird, um den gesamten Schaden zu decken. Darüber hinaus hat die Regionalregierung der Region Valencia 20 Millionen Euro für die Instandsetzung landwirtschaftlicher Wege zugesagt.
DANA hat einmal mehr auf das bereits bestehende Problem des Klimawandels und der extremen Wetterbedingungen für die Landwirtschaft in Valencia hingewiesen. Die Landwirte sind besorgt über die Zukunft von Kulturen wie Kakis und Zitrusfrüchten, die zunehmend unerwarteten und schweren Wetterbedingungen ausgesetzt sind. Diese Anfälligkeit erhöht den Bedarf an strukturellen Anpassungen und staatlichen Maßnahmen zum Schutz des Agrarsektors vor künftigen Risiken.
Diese Katastrophe zeigt die Abhängigkeit der valencianischen Landwirtschaft von den Wetterbedingungen und macht deutlich, dass nachhaltige Anpassungen zum Schutz des Sektors vor dem Klimawandel notwendig sind.
Quelle: Agenturen





