Das Ende von „Golden Visa“

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Nach 12 Jahren beendet Spanien eine Sonderregelung, das so genannte „goldene Visum“. Diese Regelung ermöglichte es Menschen aus anderen Ländern, eine Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten, wenn sie ein Haus im Wert von mindestens 500.000 Euro kauften. Die Regelung wurde 2013 eingeführt, um die Wirtschaft und den Wohnungsmarkt in einer schwierigen Zeit zu unterstützen.

Der spanische Premierminister Pedro Sánchez hat nun tatsächlich angekündigt, dass die Regierung diese Regelung abschafft, was schon seit einiger Zeit erwartet worden war. Sánchez sagt, dass es für normale Menschen in Spanien immer schwieriger geworden ist, ein Haus zu kaufen. Das liegt daran, dass reiche Leute aus anderen Ländern viele Häuser gekauft haben, was die Preise in die Höhe treibt.

Etwa 94 Prozent der „goldenen Visa“ wurden an Personen vergeben, die teure Häuser kauften. Insgesamt wurden seit 2013 etwa 14.576 dieser Visa ausgestellt. Die meisten Personen, die solche Visa erhielten, stammten aus China und Russland.

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In Großstädten wie Barcelona, Madrid und Málaga wurden daraufhin viele Häuser aufgekauft. Dies ließ die Miet- und Kaufpreise in die Höhe schnellen. Vor allem junge Menschen und Menschen mit weniger Geld hatten dadurch Probleme, eine Wohnung zu finden. Ministerpräsident Sánchez sagte deshalb : „Wohnen ist ein Recht und kein Mittel, um Profit zu machen.“

Die Abschaffung des Programms „Goldenes Visum“ ist Teil eines größeren Plans der Regierung. Sie will mehr bezahlbare Mietwohnungen schaffen. Außerdem will sie die Zahl der Touristenwohnungen verringern und mehr Sozialwohnungen bauen lassen.

Andere Länder in Europa, wie Portugal und Irland, haben dieses Programm bereits früher eingestellt. Auch dort gab es Bedenken wegen des Wohnungsmangels und des zu großen Einflusses ausländischer Investoren auf den Wohnungsmarkt.

Einige Menschen sind mit der Entscheidung der spanischen Regierung nicht einverstanden. Sie sagen, dass dies bedeutet, dass Spanien weniger Geld von reichen Investoren erhält. Diese Leute kaufen nicht nur Häuser, sondern geben auch Geld für Renovierungen, Steuern und andere Dinge aus. Dennoch beschließt die Regierung, das Wohnungsproblem in Angriff zu nehmen, auch wenn das Geld kosten könnte.

Für Menschen, die bereits ein „goldenes Visum“ haben, wird sich vorerst nichts ändern. Sie werden bleiben dürfen. Aber es werden keine neuen Visa mehr im Rahmen dieser Regelung ausgestellt.

Quelle: Agenturen